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Wie die Stadt Luzern mit künstlicher Intelligenz umgeht

Künstliche Intelligenz spielt nicht nur in den weiten des Internets eine Rolle, sondern auch direkt in unserer Nachbarschaft. Die Stadt Luzern hat eine Antwort auf die Interpellation der G/JG-Fraktion verfasst, welche ihren Nutzen von künstlicher Intelligenz beleuchtet.

Darüber haben wir mit Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli gesprochen:

Momentan setze die Stadt Luzern K.I. insbesondere in Form von ChatGPT oder ähnlichen Chatbots ein, heisst es in der Antwort auf die Interpellation. Dabei stehe die Stadt aber nach wie vor recht am Anfang, erklärt Beat Züsli. Es sei ein stetiges Wachsen - ein Wachsen, das parallel zur Entwicklung von K.I. passieren muss.

"Wir müssen jeden Schritt immer wieder ganz genau anschauen"


"Vorsicht" - ein Stichwort, welches in der Stadt Luzern verbunden mit K.I. gross geschrieben ist. Das zeigen auch die Risiken, welche der Stadtrat in der Antwort auf die Interpellation aufzeigt. Datenschutz, Diskriminierung durch K.I. und fehlende Transparenz sind hierbei aufgeführt. So hebt Beat Züsli im Interview aber auch die Gefahr des potenziellen Energieverbrauchs durch K.I. hervor.

Es heisse, dass eine K.I. Abfrage 30 Mal so viel Energie verbraucht als eine herkömmliche Google-Suche. Wenn das stimmt, müsse dieser Punkt definitiv genau analysiert und ausgewertet werden - künstliche Intelligenz könnte dadurch schnell zu einem extremen Stromfresser werden.

Dabei sei es stets auch schwierig, eine klare rote Linie zu ziehen, wofür die Stadt künstliche Intelligenz einsetzt und für was sie nicht infrage kommt. Wenn es zu Personendaten kommt, sei für Beat Züsli aber klar, dass da K.I. keine Rolle spielen soll.

Solch einen transparenten, verantwortungsvollen und ethischen Umgang mit K.I. wird an manchen Orten durch die sogenannte K.I. Governance gefördert. Diese bietet Richtlinien und Rahmenbedingungen, die ein sinngemässes Umsetzen von K.I. möglich macht. Eine K.I. Governance besitzt die Stadt Luzern aber nicht - oder noch nicht. 

"Die Entwicklung geht sicher in diese Richtung [...], aber wir sind im Moment noch nicht so weit"


Momentan arbeitet die Stadt Luzern mit einem Ethikbeirat zusammen, der alle Fragen rund um die Ethik von künstlicher Intelligenz zu klären versucht. Ethik sei eines der wichtigsten Diskussionspunkte bei der Thematik von K.I., erklärt Beat Züsli. Andere Themen, die den Beirat gerade insbesondere beschäftigen, seien die digitale Barrierefreiheit und das Erkennen von Bots.

Künstliche Intelligenz ist jedenfalls in der Stadt Luzern ein Thema, welches exponentiell grösser wird. Dabei ist vieles noch im Frühstadium - beispielsweise der potenzielle Umgang mit K.I. Governance. Das Ziel ist aber definitiv da, dass künstliche Intelligenz in Luzern nachhaltig, sinnvoll und insbesondere auch sicher eingesetzt werden kann.

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