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SOS - Save our Soil

David war wie vom Erdboden verschwunden, nachdem er sich dazu entschieden hat für ein Jahr nach Indien auszureisen. Er arbeitete viel, meditierte und war auch nur noch schwer online zu kontaktieren. Doch nun ist er zurück in der Schweiz und erzählt uns von einer Umweltbewegung, welche um die Welt geht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Umweltbewegungen hat sie ihren Ursprung nicht in Europa oder den USA - sie kommt aus Indien.

Ein Indisches Problem?

Die Böden in Indien sind in einem schlechten Zustand. Für die Bäuerinnen und Bauern wird es jährlich schwieriger, genug Ertrag zu machen. Das bedeutet existenzielle Ängste. Die Böden desertifizieren immer mehr: Die organische Schicht (Humus) wird kleiner, der Wassergehalt niedriger und das Leben im Boden schwindet.
Doch was wir uns nicht bewusst sind, ist, dass dieses Problem nicht nur Indien betrifft. Weltweit geht es bergab mit unseren Böden. Das Minimum für einen gesunden (Landwirtschafts-)Boden sind ca. 3% Humusschicht. Wusstest du, dass die Schweiz im Durchschnitt eher so bei 2% ist?

Was ist Save Soil?

David erzählt uns, dass die gravierende Lage in Indien dazu geführt hat, dass die Save Soil Bewegung gut Fuss fassen konnte.
Save Soil ist eine aktivistische Bewegung, welche sich dafür einsetzt, dass sich die UNO Staaten Ziele setzen und diese auch durch Gesetze verankern. Es werden Briefe geschrieben, Reden gehalten, Aktionen gestartet und... sogar getanzt. Es ist Aktivismus "the Indian way" - halt nicht so verklemmt wie wir Bünzlischweizer*innen. Das Ziel der Bewegung ist nicht eine Verbotskultur zu propagieren und mit dem Hammer irgendwelche Gesetze durchzusetzen. Zuerst soll ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Böden gewonnen werden. Die Nachricht soll ins Herz eindringen und dann werden die Menschen auch bereit sein, entsprechende Änderungen durchzusetzen. Wie es fast nicht indischer sein könnte, ist der Kopf der Bewegung ein Yoga- und Mditationsmeister. Er setzt sich seit Jahrzehnten für soziale und umweltbezogene Themen ein, sprach schon mehrere Male vor der UN-Versammlung und beim World Economic Forum (WEF). 

https://www.consciousplanet.org/action-now

Wieso ist der Boden so wichtig?

Fast alles was wir essen entstammt dem Boden - klar - das ist wichtig. Aber der Boden steht auch fürs Klima im Zentrum. Pflanzen wachsen auf den Böden und bilden Sauerstoff, doch auch der Boden selbst speichert extrem viel CO2. Er ist direkt nach den Ozeanen der grösste Kohlenstoffspeicher. Wenn wir es schaffen, unsere Humusschicht aufzubauen, so bringt uns das in den Klimazielen weit voran. Diese Humusschicht ist allerdings stark bedroht, sie schwindet von Jahr zu Jahr aufgrund der Art und Weise mit welcher wir Landwirtschaft betreiben. David erzählt auch, dass wir sehr viel (umweltschädlicher) Dünger sparen könnten, wenn wir eine dickere Humusschicht hätten, welche den Pflanzen von Natur aus mehr Wachstum ermöglichen würde.

Titelbild: Ricardo IV Tamayo

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