Krass Politic

Über die Planung von Raum, Verkehr und Stadt

Soll der motorisierte Individualverkehr, besonders das Auto weiterhin im Mittelpunkt der Verkehrs-und Stadtplanung sein, so wie es schon etwa seit mitte des letzten Jahrhunderts eigentlich ist oder soll doch lieber der öffentliche Verkehr, das Fahrrad und das Zufussgehen ermöglicht werden?

Um in etwa diese Frage drehen sich die beiden kommenden Initiativen über welche das Stimmvolk im Kanton Luzern am 26. November abstimmen darf. Die beiden Initiativen sind die "Anti-Stau"-Initiative der Jungen SVP und die "Attraktive Zentren"-Initiative der Grünen.

Aber was ist überhaupt die Raumplanung, was ist die Stadtplanung und was ist mit der Verkehrsplanung? Um uns einen Überblick zu verschaffen, durften wir Tanja Herdt interviewen. Sie ist Professorin für eben genau Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung an der Ostschweizer Fachhochschule.

Kontext ist alles

Die Raumplanung beschäftigt sich mit der langfristigen Planung und Gestaltung der gebauten Dinge. Somit wird also auch die Frage behandelt, wie mensch in Zukunft zusammenleben soll, darf und möchte. Dadurch erhält die Raumplanung dann auch eine klar gesellschaftliche Dimension.

Für eine gute Planung ist es für Tanja herdt essentiell auf die jeweiligen Bedingungen, die materiellen Gegebenheiten, die Mobilität, den grossen Kontext zu achten und diesen miteinzubeziehen. Das macht die Planung natürlich komplexer, ermöglicht aber den vorhandenen Schwierigkeiten angemessen zu begegnen und womöglich auch zu bewältigen. Das Schlimmste was mensch machen kann, wäre dahingehend gerade nicht auf den Kontext zu achten und losgelöst von diesem zu planen.

In der Schweiz hätten wir aber ein hohes Planungsniveau, meint Tanja Herdt. Die Anforderungen und Ansprüche an die Planung sind auch sehr hoch und auch in der Kultur selbst eingesickert. Dadurch würde es sehr selten zu schlechter Planung kommen.

Identitätsstiftende Orte und die "15 Minuten-Stadt"

Orte wie öffentlicher Raum, auch grüne Räume in Dörfern, Gemeinden, Städten und Regionen, welche Erfahrungen und gute Erinnerungen ermöglichen, sind identitätsstiftend. Das ging allerdings immer mehr verloren. Mittlerweile fand aber ein Umdenken statt, meint Tanja Herdt.

Freiräume sollen gewonnen werden durch eine veränderte Verkehrsführung. Grünfläche mit Bäumen statt asphaltierte Parkplätze, die nicht nur hässlich sind, sondern die Umgebung zusätzlich erwärmen. Gerade als es um die Attraktivität von Dörfern und Städten ging, hat Tanja Herdt uns kuzerhand das Konzept der "15 Minuten-Stadt" erläutert.

Was das Konzept genau ist und wozu es dienen kann, gerade im Kontext der Planung erfährst Du hier:

Weitere Episoden

Alle Episoden anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?