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Verrechnungssteuer - Hä?


Worüber wird bei der Reform der Verrechnungssteuer genau abgestimmt?

Gegenwärtig zahlen wir auf Einkommen aus Zinsen eine Verrechnungssteuer von 35%. Wohnt man in der Schweiz, so kann man diese Verrechnungssteuer wieder zurückfordern, sofern man diese bei der Steuererklärung deklariert. Die Reform zur Verrechnungssteuer fordert nun, dass künftig die Verrechnungssteuer für inländische Obligationen aufgehoben werden. Nebst der Verrechnungssteuer sollen zusätzlich die Umsatzabgaben für inländische Obligationen auch gleich mit abgeschafft werden. 

Wait a minute - Was sind Obligationen schon wieder? 

Ganz einfach erklärt handelt es sich bei Obligationen um Wertpapiere oder auch Schuldverschreibung. Diese können beispielsweise von Unternehmen an Anleger*innen ausgegeben werden, um so Geld zu erhalten. Dieses geliehene Geld müssen die Unternehmen über eine vordefinierte Laufzeit zurückzahlen, wobei die Anleger*innen zusätzlich mit Zinszahlungen entschädigt werden. Somit gelten Obligationen als eine  Form der Finanzierungsquelle.

Und was sind Umsatzabgaben?

Umsatzabgaben sind Abgaben, welche beim Kauf & Verkauf von Wertpapieren bezahlt werden müssen. 

Achso. Und wieso möchte man inländische Obligationen von der Verrechnungssteuer und Umsatzabgaben befreien? 

Verrechnungssteuern fallen lediglich an, wenn man Obligationen in der Schweiz ausgibt. Werden Obligationen jedoch im Ausland ausgegeben, bspw. in Luxemburg, so muss keine Verrechnungssteuer gezahlt werden. 

Die Befürworter*innen der Reform der Verrechnungssteuer argumentieren, dass es somit für Unternehmen attraktiver ist sich im Ausland zu finanzieren. Dies wiederum benachteiligt unsere Wirtschaft. 

Die Gegenseite argumentiert hingegen, dass mit der Aufhebung der Verrechnungssteuer auf inländische Obligationen Steuerhinterziehung begünstigt werden könnte. 


Führt die Reform der Verrechnungssteuer tatsächlich zu mehr Steuerhinterziehung? Was sind die zu erwartenden Auswirkungen auf unsere Wirtschaft? Und ist diese Reform fair?


Darüber diskutieren:

Fynn Krummenacher, Junge Grüne

Fabio Litschi, Jungfreisinnige


Titelbild von Claudio Schwarz 

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