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"Sportsucht kann im schlimmsten Fall zu Suizid führen"

01.04.2020

"Sport ist gesund" - diese Aussage ist grundsätzlich korrekt. Sport kann aber auch abhängig machen. Ähnlich wie eine Alkoholsucht gibt es nämlich auch die Sportsucht. Für die heutige Gesellschaft ist es jedoch "in" sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. Aus diesem Grund wird Sportsucht oft nicht ernst genommen und verharmlost. Ein Trigger für Sportsucht ist Social Media. Auf Social Media wird von Influencer*innen, Stars und Models vorgelebt wie man auszusehen hat. Sportlich, dünn, kein Gramm fett ... Klingt nach einem Phänomen der heutigen Zeit, oder? Doch das Phänomen ist schon viel älter.

Die ersten Studien zum Thema Sportsucht stammen aus den 70er Jahren. Und doch, 50 Jahre später ist Sportsucht noch immer nicht als psychische Diagnose anerkannt. Wieso, das erfährst du unten im Beitrag.

Doch was ist Sportsucht?

Unter Sportsucht versteht man exzessives Sporttreiben. Das bedeutet, dass Betroffene unter einem inneren Zwang leiden, sich ständig sportlich zu betätigen, ohne dabei jegliche Wettkampfambitionen zu haben. Was im ersten Augenblick für viele harmlos klingt, kann zu physischen, psychischen und sozialen Problemen führen. Charakteristisch für Sportsüchtige ist, dass sich alles um den Sport dreht. Der Sport wird zum zentralen Lebensinhalt. Den meisten Sportsüchtigen geht es jedoch nicht um den Sport an sich, sondern um den Wunsch nach Körperformung: Sport soll dazu verhelfen schlank zu werden oder zu bleiben und/oder Muskeln aufzubauen. Sprich, durch Sport will man das gewünschte Schönheitsideal erreichen. Fällt ein Training aus, so können bei Betroffenen Entzugserscheinungen wie innere Unruhe, Schuldgefühle, Depressionen oder gar Suizid-Gedanken auftreten.

Eine Stunde haben wir das Thema genauer unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit Ernährungsberaterin und Fachberaterin der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen Sarah Stidwill und Sportwissenschaftlerin und Profi-Triathletin Flora Colledge haben wir über den Zusammenhang von Sportsucht und Ess-Störungen, den Begriff Sportsucht und die Nebenwirkungen gesprochen. Wie kann ich mich vorbeugend vor Sportsucht schützen? Was kann ich tun, falls ich unter Sportsucht leide und was hat Sport mit einer Ess-Störung zu tun? Alle Fragen werden dir hier beantwortet:

Trotz vieler Nachteile und Schädigungen des Körpers fühlen sich viele Sportsüchtige nicht krank. Die Erkenntnis, dass man sportsüchtig ist benötigt viel Mut und Kraft. Aus diesem Grund raten die beiden Expertinnen, sich Hilfe zu holen.

Hier findest du zum Beispiel einen Kurztest von Flora Colledge zum Thema Sportsucht: https://www.bewegungssucht.com/.

Hilfe findest du bei der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen. Via Mail an beratung@aes.ch oder unter der Nummer 043 488 63 73 erhältst du von Fachberaterin Sarah Stidwill kostenlose Beratung.

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