Stooszyt

Black Stammtisch - Where Everyone Is Invited to Listen

Am Black Stammtisch ist jede*r eingeladen, zuzuhören

Rassismus kann man in vielen Aspekten des Lebens begegnen. Im Rahmen des internationalen Tages gegen Rassismus vom 21. März, beleuchtet Radio 3FACH Themen rund um Rassismus in der Kultur, im Schulwesen, dem Gesetz und berichtet darüber, wie Betroffene Austausch suchen. 

Walesca Frank, Leiterin des Black Stammtisches, redet im Podcast darüber, was der internationale Tag gegen Rassismus für sie bedeutet und warum der Tag allein nicht genügt:

Am vergangenen Sonntag treffen zehn Leute in die Neue Apotheke in der Hirschmattstrasse Luzern ein, um die eigenen Erfahrungen zu sprechen und sich darüber auszutauschen, was es für sie bedeutet, Schwarz zu sein - insbesondere in einem Land wie der Schweiz, in welchem die Mehrheit weiss ist.

Die Stimmung ist vertraut - jede Person, die den Raum betritt, wird umarmt, egal ob sie zum ersten oder zehnten Mal am Black Stammtisch teilnehmen. Am Ende des dreistündigen Stammtisches erzählt Walesca, was für sie Schwarz sein bedeutet - sei es der Austausch mit anderen Schwarzen Leuten, oder die konstante Frage, ob es ihr Job wäre, weissen Leuten Rassismus zu erklären. Für sie bedeute es aber auch Diversität - keine Erfahrung sei gleich.

"Schwarz sein kann so vielfältig sein"

Und trotzdem würden viele Leute Schwarze Menschen in eine Schublade stecken, was einfach nicht richtig sei.

Ob es ihr Job ist, weisse Leute über Rassismus aufzuklären, kann Walesca nicht klar beantworten - es wäre natürlich toll, wenn alle das selbst machen würden, aber wie sie selbst sagt; wenn man etwas getan haben will, dann muss man es selbst machen.

Walesca findet, wenn sie kann, dann sollte sie auch andere Menschen aufklären - das sei aber absolut ihre Entscheidung und jede Schwarze Person kann das für sich selbst entscheiden - über Rassismus sprechen sei oftmals auch retraumatisierend für betroffene Personen.

Für eine solche Aufklärung ist teils auch der internationale Tag gegen Rassismus da, auch wenn ein einzelner Tag im Jahr nicht viel bewirken könne. Walesca sieht in dem Tag aber eine Chance, sich selbst mit den eigenen Privilegien auseinanderzusetzen und eine Auswirkung anzustossen. Die effektive Arbeit käme aber erst nach dem Tag.

"Ein Tag alleine doesn't fix shit"

Daher sei es wichtig, dass auch an allen anderen Tagen des Jahres antirassistisch gehandelt und den betroffenen Menschen zugehört wird.



Dieser Bericht ist der letzte Teil unserer Beitragsreihe im Rahmen des internationalen Tages gegen Rassismus. Zum ersten Beitrag kommst du hier, wo wir mit Doris Angst gesprochen haben - sie ist Expertin im Thema der Menschenrechte und hat uns erklärt, wie sich Gesetze rund um Rassismus in der Schweiz verändert haben.

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