Festivalsaison

3FACH am B-Sides Festival 2025!

Da wummert was auf dem Sonnenberg in Kriens - das B-Sides Festival 2025 ist in vollem Gange und feiert gehörig sein 20-jähriges Jubiläum. Die Sonne prallt auf den Platz, die Menge geht von Konzert zu Konzert, und Radio 3FACH ist auch dieses Jahr Live dabei. 

Höre und lese hier alle Interviews, die wir mit den Acts des diesjährigen B-Sides geführt haben.

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Klepka eröffnet mit Wucht und Überraschung

Das B-Sides 2025 ist eröffnet – die Luzerner Band Klepka macht den Anfang und bringt den Sonnenberg ab 18:00 zum Klingen. Doch vor ihrem Auftritt haben sich Jasmin, Klara, Dominic und Janic Zeit genommen, mit Radio 3fach über ihre Rolle als Opening-Act, Festivalstimmung und musikalische Entwicklungen zu sprechen. 

Im Gespräch war auch die aktuelle Lage des B-Sides Thema, denn noch vor ein paar Monaten war unklar, ob das Festival in diesem Jahr überhaupt stattfinden kann. Klepka spricht auch über die Bedeutung lokaler Acts in einer Kulturszene, die unter Druck steht – und warum genau jetzt Präsenz zählt. Doch natürlich ging es auch um ihre letzte EP Lost Company und was sich seither bei Klepka getan hat: "Ein erster Einblick erhalten Festivalbesuchende bereits heute Abend", so Jasmin. Klepka teast im Interview auch eine weitere Überraschung an: Der Auftritt von Carlo Brülhart aka Carter BricksDieser taucht mit dem Saxophon im Gepäck als Special Guest auf. 

Dann um 18:00 der Auftritt: Klepka zeigen sich diesen Abend eingespielt, mutig und dabei durch und durch eigen. Der Auftakt zum B-Sides 2025 scheint gelungen. Was Backstage nach dem Auftritt passiert? Ein bisschen feiern, ein bisschen verschnaufen und vor allem "viele Umarmungen". Das ganze Vorab-Interview mit Klepka hörst du hier!



As in Plastic - Sommer Vibes auf der Boho Bühne

Die Luzerner Band wird mit Adjektiven wie "outer-spacy" oder "kratzig"  wie Stroh auf der Homepage des B-Sides beschrieben. Auf Instagram fallen Wörter wie "Kraut-Rock" oder Experiment Pop. Kontraste und Gegensätze zeigen sich nicht nur in der Musik, sondern auch in der gemeinsamen Dynamik. Das Kollektiv erlebte im vergangenen Jahr personelle Änderungen und sie treten seit dem Jahr unter dem Namen As in Plastic auf und veröffentlichten neben einzelnen Singles auch eine gleichnamige EP. M

As in Plastic treten um 19:15 am erstes Tag der Jubiläumsausgabe des B-Sides auf der Boho Bühne auf. Die 6 Freunde sorgen für eine sehr angenehme Atmosphäre und geniessen den Moment sichtlich. As in Plastic darf zugleich auch die Boho Bühne als erste Band betreten und diese Einweihen.

Michelle und Linus von As in Plastic haben sich im köchelnd-heissen Übertragungswagen eingefunden und führten vor ihrem Auftritt ein lockeres Live-On-Air Gespräch. Das Interview kannst Du in voller Länge nachhören:



Gjina & Maurus über Helfen, Hören und das legendäre Helfer*innensandwich

Wer übers Festivalgelände spaziert, kommt an ihnen nicht vorbei – den vielen helfenden Händen, die das B-Sides am Laufen halten. Wir haben zwei davon getroffen: Gjina und Maurus, beide dieses Jahr als freiwillige Helfende dabei.

Im Gespräch erzählen sie, wie sie zum ersten Mal Teil des B-Sides-Teams geworden sind, was hinter den Kulissen wirklich läuft – und warum Helfen oft mehr Festivalfeeling bringt als nur zuschauen.

Wir wollten wissen, was für Jobs es eigentlich alles gibt (Spoiler: mehr als „nur“ Becher sammeln) und wie das Helfer*innen-Konzept über die Jahre gewachsen ist. Zum Schluss: Was gibts für Helfer*innen heute eigentlich zum Znacht? "Ein legendäres Helfer*innensandwich", so Gjina. Doch das sei nicht der einzige Punkt, wieso das Helfer*innen-Konzept funktioniere: "Helfer*in sein ist in erster Linie eine ganze Menge fun!"



Every Colour of the Rainbow! - Dibby im Interview

Er habe nicht allzu lange Zeit, da er noch das Make-up seiner Tänzer*innen machen muss, sagt Dibby, als er kurz vor seinem Auftritt bei uns vorbeischaut. Nicht das Erste, was man von einem Rapper erwartet zu hören. Seit über einem halben Jahrzehnt veröffentlicht Dibby energetische Rap-Tracks, die er nicht selten auch selbst produziert. Die Texte handeln nicht zuletzt auch von seiner queeren Identität. Eines seiner Ziele: mit der normalisierten Homo- und Transphobie im Hip-Hop zu brechen – oder, wie er sagt: «to reverse the code».

Dibby auf der Bohobühne am B-Sides | Bild:3FACH


Das kommt an! Schon lange hat sich Dibby auch in der deutschsprachigen Schweiz einen Namen gemacht. Auch wenn ihn die Leute nicht Wort für Wort verstehen, nehmen sie sehr wohl die Energie und Dringlichkeit hinter seiner Musik wahr. Auf der Bühne wird Dibby begleitet von einem Drummer und einem Gitarristen sowie – oben erwähnt – einer Handvoll Tänzer*innen. Die Show soll rockig sein und mit den Erwartungen des Publikums spielen.

Für sein neues Projekt Hardcœur setzt sich Dibby verstärkt mit persönlichen Themen auseinander. Mehr Einblicke bekommst du im ganzen Interview.



Taimashoe im Studiozelt vor dem Waldbühnen-Debüt

Um 21:20 tritt Gessica Zinni alias Taimashoe zum ersten Mal in dieser Besetzung mit Vivian Wang (Electronics), Xaver Rüegg (Bass) und David Meier (Drums) auf der Waldbühne auf. Davor hat sich Gess Zeit genommen, um mit uns über ihre "psychedelisch-sirupartige Klangwelt" zu sprechen, wie ihr Sound auch oft beschrieben wird. Im Interview verrät Taimashoe, was Fans einige Stunden später an ihrem Set erwartet, welchen Ballast sie mit ihrer letzten EP Put the Trash Out abgelegt hat und welche neuen Musikideen bereits am Entstehen sind. Du hast das Live-Interview verpasst? Kein Problem: Höre es hier nach! 



"In der Ukraine bin ich ein Meme!" - Die verschrobene Welt von She Diamond

She Diamond ist Künstlerin aus Nordkalifornien, ihre Familie lässt sich jedoch bis in die Westukraine zurückverfolgen. Nach einem Aufenthalt in St. Petersburg schläft sie in einem Langstreckenbus ein und wacht erst in Lwiw wieder auf. Sie entscheidet sich, in der Ukraine zu bleiben, und lernt in der ukrainischen Hauptstadt Russisch.

Musik zu machen reizte sie schon früh, doch blieben ihre ersten Versuche ohne Erfolg. In der Schule sei sie sogar aus dem Chor geworfen worden, erinnert sie sich. She Diamond beschreibt sich selbst als «tone deaf».

In Kyjiw entstehen dann aber erste musikalische Experimente: Sie gründet eine Punkband und veröffentlicht schliesslich ihren ersten Track сoседи сoсать. Im Lied verarbeitet sie ihren Prozess, Russisch zu lernen. Belanglose Sprachfetzen werden über einen zurückgelehnten Beat aneinandergereiht.

She Diamond übernimmt die Popcorn-Maschine | Bild: 3FACH


Es falle ihr schwer, sich auf etwas zu fokussieren – das Kurzlebige und Dynamische in der Popmusik komme ihr dabei sehr entgegen.

Derzeit arbeitet She Diamond mit ihrem Partner, dem Noise- und Ambient-Künstler Ai__dubai__, an weiterer Musik. Dabei sollen Einflüsse aus dem philippinischen Dance-Genre Budots und Punk-Elemente miteinbezogen werden.

Mehr dazu im ganzen Interview:



Choolers Division – Chaos in seiner besten Form

Die Songs von Choolers Division klingen live jedes mal anders, und das muss man erlebt haben. Die fünfköpfige Band aus Belgien, angeführt von den beiden Rappern Kostia Botkine und Philipp Marien, begeistert mit einem Sound der sich irgendwo zwischen Oldschool Hip Hop, Elektro, Jazz und Industrial befindet. In unserem Interview erzählen sie von Gott, twerkenden Cartoonfiguren und dem Prozess hinter ihrem neuen Album Fourtracks. Ein Gespräch, fast so wild wie ihre Live-Performance. Falls du ihr Konzert verpasst hast, die Magie der Choolers aber nochmal erleben willst, hast du Glück gehabt. Sie bleiben noch ein paar Tage in Luzern und geben am Mittwoch 25. Juni einen Workshop im Neubad.



"Everything starts with a feeling" – Toya Delazy und das Austauschen von Energien

Das B-Sides bebt noch immer mit der verbleibenden Energie nach dem Konzert von Toya Delazy am Festivalfreitag. Der Sound lebt weiter – auch während wir Toya nach ihrem energiegeladenen Auftritt im Backstage treffen.

Selbst ist Toya auch noch auf Wolke Sieben – dass sie erst vor 20 Minuten noch auf der grossen Bühne stand und scheinbar jeden letzten Tropfen ihrer Energie in die Show steckte, liesse sich in ihrer noch immer aufgestellten und munteren Art nicht vermuten.

"It’s so beautiful when an audience is open to a different language – we connected!"

In der eigenen Musik singt, rappt und schreit Toya Delazy auf Zulu – eine der meistgesprochenen Sprachen in Toya Delazys Heimatland Südafrika – während im Hintergrund Techno, Drum and Bass, oder Rave-Beats donnern.

Mit dieser Kombination erschafft Toya Delazy bereits in 2011 their ganz eigenes Genre – Afro Rave. Dabei begann die Musikkarriere aber dennoch mit weitaus poppigerer Musik. Auf die Frage, ob Toya sich vorstellen könnte, wieder in die Popmusik einzusteigen, kommt ein seufzendes und bestimmtes «Noooooo...» – warum auch, wenn Toya ihre Nische mittlerweile definitiv gefunden hat?

Von dieser Nische lässt sich auch schon dieses Jahr noch mehr hören – bereits während ihres Konzerts erwähnt Toya Delazy, dass wir uns auf das kommende Album «Afro Rave Vol. 2» freuen können.



24 Kiara beginnt ihre Tour mit einem Fest

Trash Pop und Happy Punk – So beschreiben «Vingt-quatre Kiatra» ihre Musik. Adrien, Georgia und Nicolas lassen sich aber nicht von Genrebezeichnungen beeindrucken. Ihr Songwriting-Prozess beginnt ungewöhnlicherweise meistens mit Drums, dann geht es vor allem darum Leute zum tanzen zu bringen. Dass das funktioniert, konnten die drei am Samstag beweisen. Den ersten Stop ihrer Sommertournee brachte die Wadtländer*innen fürs B-Sides nämlich auf den Sonnenberg in Kriens wo sie auf der Waldbühne für Stimmung sorgten.



Die Symbiotische Zusammenarbeit von a=f/m

Zwei Menschen, die ihre musikalische Sprache vollkommen verstehen. Studiosessions, die einfach fliessend weitergehen, am Ende des Tages meist einen ganzen Song. So entsteht die Musik des Popduos a=f/m. Die verträumte, verspielte Atmosphäre ihres Konzertes zauberte ein Lächeln auf jedes Gesicht in der Crowd und brachte die Sonne noch etwas heller über dem Sonnenberg zum Strahlen. Selber kategorisieren sie sich als extended Pop mit vielen elektronischen Einflüssen.



Das Geheimnis des Raiggaeton - Sami Galbi im Interview

Für seine ansteckend tänzerischen Melodien bedient sich Sami Galbi beim Vokabular des Rai. Die für das algerische Genre typischen Themen der verbotenen Liebe und des gesellschaftlichen Aufbegehrens verbindet Sami mit seiner eigenen Lebensrealität. Aufgewachsen in der Westschweiz als Sohn französischer und marokkanischer Eltern steht auch das Gefühl des kulturellen Dazwischenseins im Vordergrund. Die Melancholie hinter den scheinbar fröhlichen Tracks bleibt den nicht arabisch Sprechenden oft verborgen. So zu hören auf dem Track L’AZRI, wo sich Sami direkt an seinen verstorbenen Vater wendet:

„Das weite Meer ist klein geworden / Es hat Salz auf den Wunden zurückgelassen / Worte haben keinen Wert / Gegen die Abwesenheit gibt es kein Heilmittel.“

Der Lausanner sieht sich nicht zuletzt auch als politischer Künstler. Schon früh ist er ein integraler Bestandteil der Besetzer*innenszene seiner Heimatstadt, auf Soli-Events und Demonstrationen ist er nicht selten anzutreffen. «The less money I get, the more fun I have!»

Sami Galbi am Eingang zum B-Sides | Bild: 3FACH


An diesem sonnigen Festivaltag fühlt sich Sami solidarisch verbunden mit den tausenden Menschen, die zur selben Zeit für ein Ende des Genozids in Bern auf die Strasse gehen. Trotzdem zieht er es nicht in Betracht, mit seinen Konzerten aufzuhören. Gerade in diesen Zeiten, so sagt er, sei Musik ein mächtiges Mittel zur Realitätsbewältigung – und nicht zuletzt zur zwischenmenschlichen Verständigung.

In welche Richtung es Sami Galbi nach dem Release seines Debütalbums YLH BYEBYE zieht, erfährst du im vollen Interview.



B4YAN zurück in ihrer Hometown

B4YAN ist busy! Nach vielen Reisen, dem SRF Bounce Cypher und der deutschen Casting Show Rap La Rue ist sie wieder zurück in Luzern, um die Crowd am B-Sides mit ihren Lovesongs zu verzaubern. Nach B4YAN ist es für kleine Künstler*innen wichtig, Connections zu machen, Horizonte zu erweitern und Leute kennenzulernen, um ein grösseres Publikum anzusprechen. Wir hören im Interview über ihren kreativen Prozess und auch über die Veränderungen, die ihre Musik über die Jahre vorgenommen hat.



KABEAUSHÉ und die Liebe zu Berlin

Der Rapper und Musiker KABEAUSHÉ aus Nairobi in Kenia hat ein zweites Zuhause in Berlin gefunden. Da hat er auch sein Album Hold On To Deer Life, There Is a Blcak Boy Behind You! produziert. Die Einflüsse der Stadt sind definitiv spürbar. Im Interview teilt er ein Teil seiner Geschichte. Berlin inspiriert, nur schon dadurch, dass er vorher sein ganzes Leben in der Hauptstadt Kenias verbracht hat.



"Every Corner, every building, just everything is new and inspiring."
- Kabeaushé


Auch die Schweiz, sowie Luzern hat es ihm angetan. Sein nächstes Album ist schon auf dem Weg und auch dieses widerspiegelt sein Sein und seine Gedankenflut. Den Titel verrät er uns nicht, aber es soll melancholischer und in eine ganz andere Richtung gehen. 

KABEAUSHÉ hat keine Angst vor Grasflecken am B-Sides I Bild: 3FACH




Camilla Sparksss über Random Talks im Backstage

Die Musikerin Camilla Sparksss macht seit über 20 Jahren Musik. Barbara Lehnhoff steckt hinter diesem Kunstnamen. Sie tritt auch mit der Band Peter Kernel auf. Der grösste Unterschied vom Soloprojekt und der Band ist in erster Linie die Kontrolle auf der Bühne. 

Camilla Sparksss vor den Funken des B-Sides I Bild: 3FACH



"When I am on stage alone, I don't have to think about what the others say, I'm just in charge of what's happening"
- Camilla Sparksss


Grundsätzlich sei aber das Unterwegssein mit Band und Crew viel aufregender. Ihr Soloprojekt wird auch weiterhin bespielt. Das Musikmachen wird ihr auch nach 20 Jahren nicht langweilig. Auf uns kommt ein weiteres Album zu gegen Ende des Jahres. Die ersten Singles davon sind schon zu hören oder kommen in nächster Zukunft raus. 

Was sie im Backstage so tut, wenn sie alleine ist und warum sie nichts Politisches vermitteln möchte, erfährst du im Interview:



Behind the Scenes: Geschichten von Reporter*innen am Festival

In Desis Gepäck findet sich nicht das übliche Festivalgepäck. Denn neben Sonnencreme und Wasserflasche hat sie auch Kamera, Laptop und Aufnahmegerät dabei. Als Reporterin verbringt Desi die Zeit zwischen Konzerten damit, Musiker*innen auszufragen und fleissig zu schreiben. Wie auch Radio 3FACH ist auch das Magazin Frachtwerk - wo Desi seit vielen Jahren schreibt - am B-Sides. Das Onlinemagazin betreibt einen Späte, eine gelungene Ergänzung zum Festivalgelände. Am Freitag hat sich Desi ein paar Momente Zei genommen, um mit uns über die High- und Lowlights des Berichtens an Festivals zu sprechen. Es geht um Artists, die nicht ins Interview kommen, schwieriges Management und vieles mehr.

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