Festivalsaison

Zwei Tage am Prémices Festival

Das Prémices Festival ging letztes Wochenende in die siebte Runde und wir durften uns das nicht entgehen lassen!

Das Klubfestival punktet besonders mit der Diversität an Lokalen, an denen kleinere Artists und Bands spielen und die Stadt mit in Bann ziehen. Das Prémices Festival ist besonders dafür bekannt, aufkommenden Artists die Möglichkeit auf Präsenz und Platform zu bieten. Dabei ist eines klar: wenn niemand die Künstler*innen, die am Festival auftreten, sie kennt, hat das Festival einen guten Job gemacht, so Frank Zosso, Co-Festivalleiter. Und da hat er sowas von recht!

Wir haben uns mit sechs Künstler*innen und Bands getroffen und uns ausgetauscht. Eine Highlight-Frage, die sich durch alle Interviews zog, ist die Frage nach der Frucht, die ihre Musik am nächsten kommt, denn wer möchte schon über Genres sprechen? Ein kunterbunter Fruchtsalat, hör rein!


"Mega süss, cute, klein, aber auch rot und nussig" - Luce

Es ist Freitagabend, wir sind in Lausanne angekommen, haben eingecheckt und superlecker gegessen. In einem riesigen Raum mit Blick auf die Stadt, tausenden Stühlen und ein paar Pflanzen konnten wir unser Intervieweckchen einrichten und die Artists empfangen.

Als erstes besucht uns die Luzerner Künstlerin Luce. Ihr Sound wirkt entschleunigend, sanfte Synthesizer-Klänge umhüllen dich, bringen dich in eine funkelnde und warme Umgebung, in der Luces intime Stimme für Gänsehaut sorgt. Eine Art Anti-Rush Rebellion, ein langer, tiefer Atemzug in Form von Sound.

Genau wie ihre Musik es tut, füllt Tiziana Greco, die Person hinter dem Soloprojekt Luce, den Raum mit einer warmen Ruhe, sobald sie ihn betritt. Im Interview spricht sie mit uns über Themen und Musiker*innen, mit denen sie sich gerade auseinandersetzt.

"Flinta Personen auf der Bühne machen aktuell immer noch nur 11% aus"


Luce ist gehört zu den wenigen 11% an Flinta Personen, die in der Schweizer Musikbranche laut Helvetiarockt auf der Bühne stehen. Dieses Ungleichgewicht ist ein Antrieb für Luce Musik zu machen - in ihrer Kindheit waren Vorbilder von Flinta Musiker*innen noch schwieriger zu finden. Wir wollten nun von ihrem Wissen, ob sie mittlerweile Vorbilder gefunden hat - bc we all need them right?!?! 

"Ich habe auch das Gefühl, in der Schweiz ist es seit ein paar Jahren viel mehr am Aufblühen und es gibt so viele tolle Künstler*inne, das stärkt mega"


Ausserdem hatten wir eine Frage, auf die Luce scheinbar schon immer gewartet hat - sie wusste sofort, welche Frucht ihre Musik symbolisiert. Luces Auge fürs Detail hört mensch nicht nur in den Songs, er wird auch bei dem Titel ihrer Songs klar. Wieso ein Song nach einem Dorf aus Pokémon benannt ist und warum du dich jetzt schon auf den Herbst freuen kannst, erfährst du im ganzen Interview.

Foto: Luce, 3FACH

"Wir nehmen vieles selbst in die Hand und haben Spass am Ausprobieren." - Strange Modes

Der Samstag startete mit viel Sonne und Vorfreude auf den kommenden Nachmittag und Abend. Und auch Strange Modes sammelte Sonnenschein und lieferte diese uns ins Backstage! 

"Pausing just before surfacing, letting go of the heaviness of the body for a moment."


Die Musik von Strange Modes beginnt mit dieser gewissen Leichtigkeit. Mit der Zeit erscheint von allen Seiten immer mehr, bis es explosiv experimentell wird. Es klingt, als würde mensch mit den Wellen des Ozeans mitgehen und alles um sich herum vergessen. Das ist wahrscheinlich das Einzige, das sich durch die Mehrheit der Lieder von Strange Modes zieht, denn während dem Prozess passiert vieles, weshalb die Band sich diese Offenheit nimmt und sich von Moment inspirieren lässt. Im Allgemeinen lässt die Band die Planung für Songs und Videos eher im Hinterkopf - Spontanität und Freiheit wird sie auch weiterhin begleiten.

"Irgendwo dure scho en Sprach finde, sie aber ned sueche."


Foto: Strange Modes, 3FACH

"Without producing I would feel very closed off"-Solomon Levante

Solomon Levante ist ein junger Musiker aus Lugano, der sich mit voller Leidenschaft in die Welt der Musik verliert. Wenn mensch behaupten würde, Solomon Levante macht Musik, wäre das völlig untertrieben. Dieser Mensch atmet seinen Indie-Rock durch alle Poren, ernährt sich durch ihn, liebt und lebt ihn. Er hat sich scheinbar mal soeben das Schlagzeug -und Bass spielen beigebracht, um seine Songs selber produzieren zu können. Doch durch die Musik, könne er sich und seine Gefühle erst ausdrücken.

"Sometimes I have a hard time expressing myself trough words or talking to someone and music is my instrument to express myself"


Angefangen hat Solomon als Strassenkünstler in seiner Heimatstadt Lugano, mittlerweile hat er schon einige Songs veröffentlicht und auf mehrere Bühnen im Tessin gespielt. Solomon erzählt von den Unterschieden, zwischen dem Spielen auf der Strasse, zu dem spielen an Konzerten und davon, was ihn nervöser macht. Ausserdem musste er sich der schwierigen Frage stellen, ob er eher auf Live-Auftritte oder auf das Musik produzieren verzichten könnte.

Foto: Solomon Levante, 3FACH

"Not an explanation but definitely an extension!" - Maïcee

Maïcee macht, was ihr gefällt, und mag Erklärungen nicht. Was wir aber herausgefunden haben ist, dass sie gerne Musik macht, aber noch lieber macht sie Musikvideos! Die Musikvideos erinnern an die 90er Jahre, als Videos und Filme mit alten Filmkameras aufgezeichnet wurden: etwas verblasst und etwas blurry. Und unsere Theorie hat sich auch bestätigt, denn Maïcee verwendet neben brandneuem Equipment tatsächlich auch alte Kameras mit Kassetten!

Musikalisch switched Maïcee zwischen Singen und Rappen und mischt elektronischen Sound und R'n'B Vibes mit. Total verspielt verdreht sie die Köpfe der Besucher*innen. Es ist echt schwer, nicht zuzuhören, denn du weisst nie, was als Nächstes passiert!

Foto: Maïcee, 3FACH

"We share a Universe together" - 24 Kiara

Was passiert, wenn ein Astronaut in Ausbildung, der vor nichts Angst hat, ausser vor Insekten, sozialen Kontakten, dem Wasser, der Einsamkeit, dem erbrechen und Steuererklärungen, auf einen von Aliens gekidnappter Mensch trifft? Und was passiert dann, wenn die zwei auf ein Unterwassertier, dessen Superpower es ist, Etiketten perfekt von Gläsern zu entfernen, treffen? 🧑🏽‍🚀👽🐬

Du denkst, wir spinnen? 24Kiara tut es! Auf die beste Art.

Zusammen teilen sich Bob Beringue, Jaques Turfu und Kiara Kata ein Universum voller Kreativität, Freude und Goofiness, dass sie mit ihren tanzbaren Beats zum Wackeln bringen.

We started playing music and discovered, how crazy everyone was…that's also a way to connect."

Durch ihre Crazyness verbunden, haben sich die drei letztes Jahr zusammengetan, um ihre gemeinsame musikalische Reise zu starten. Auch wenn sie sich bei gewissen Dingen noch finden müssen - dass ihre Musik als Frucht, eine Kiwi mit! Mayonnaise ist, da sind sie sich einig. 

"I think we'd bee a kiwi, cause on the outside we're like one plain color and you cut it in half - BOOM it's green and it has little seeds in it and got some white inside."


Was Michael Schumacher mit all dem zu tun hat? Erfährst du hier: 

Foto: 24 Kiara, 3FACH

"I like to play with a lot of genres, but the constant is my voice." - Violet Indigo

Violet Indigo nimmt sich für ihre Musik viel Zeit, denn ihr sind die Lyrics sehr wichtig. Vor allem auf Reisen kann sie sich voll und ganz in sich hineinversetzen und das Gefühlte aufs Blatt bekommen. Auch Violet Indigo bewegt sich oft zwischen Hip-Hop und R'n'B, nebst dem Produzieren von eigener Musik ist Violet Indigo auch als DJ tätig. Gemeinsam mit einer Freundin haben sie batardes2gardes gegründet, ein Projekt, das queeren Communities gewidmet ist. Das Ziel dabei ist es, Genres zu vermischen und die Öffentlichkeit über diese Sounds aufzuklären. 

"The more you make mistakes, the less you're afraid to make them."


Aller Anfang ist schwer, so auch bei Violet Indigo. Zu Beginn hat sie sich nicht besonders ernst genommen gefühlt. Mit dem Veröffentlichen von eigener Musik hat sie sich nun einen Weg in die Musikindustrie geschafft!

Foto: Violet Indigo, 3FACH

Ein grosses Dankeschön ans Prémices Festival <3

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