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Ab ins Weltall - Ausserirdische Sounds aus den 50ern

Der Krieg ist vorbei, die Wirtschaft boomt. In den USA entsteht in den 50er Jahren eine Strömung, die später als Space Age Pop kategorisiert wird. Geprägt vom Space Race, dem Rennen zum Mond zwischen Amerika und der Sowjetunion, und der neu erstarkten Faszination für technologische Entwicklungen entsteht eine vielfältige Musikszene. Sie reicht von Proto-Industrial-Klangexperimenten bis hin zu zugänglicher Lounge-Musik. Verschaffe dir einen Einblick in der gesamten Sendung.

Exotica

Die amerikanische Mittelschicht wächst in den 50er-Jahren stark an. Stereoanlagen, Schallplatten und Live-Konzerte werden zugänglicher. Die Musikszene wird demokratisiert. Es ist einfacher denn je, neue Klänge zu hören. Gleichzeitig entdecken junge Amerikanerinnen die pazifische Inselgruppe Hawaii als neuen Sehnsuchtsort. 1893 wird die international anerkannte konstitutionelle Monarchie Hawaii völkerrechtswidrig gestürzt. Amerikanische Unternehmerinnen bauen riesige Zuckerrohrplantagen und verdrängen so die einheimische Landwirtschaft. Hawaii wird immer abhängiger von amerikanischen Importen. In der Nachkriegszeit beginnt der Tourismus zu boomen: Vulkane, weiße Strände und Ketten aus tropischen Blumen. Dieser eher auf Stereotypen beruhende Exotismus fand auch in der Musik Anklang, zum Beispiel in den Stücken von Martin Denny.


Sci-Fi

Im Zuge des Space Race entsteht in den 50er-Jahren auch eine neue Faszination für das Unbekannte. In den Kinos boomt das Sci-Fi-Genre, und auch Serien wie Twilight Zone locken Millionen von Zuschauer*innen vor den Fernseher. Was wir heute als Space Age Pop bezeichnen, ist weniger ein Genre als vielmehr eine Vielzahl verschiedener Stilrichtungen, die dem gleichen Zeitgeist entsprechen. So existieren die loungigen Klänge des Exotica parallel zu den Weltraumfantasien eines Joe Meek. Wir wollen uns jedoch nicht auf diesen grauenerregenden Charakter der Musikgeschichte konzentrieren. Zeitgenössische Propheten zukünftiger Musikströmungen gab es nämlich zuhauf. Zu nennen ist zum Beispiel ein Attilio Mineo mit seinem bahnbrechenden Album Man in Space with Sounds, oder auch die Proto-Industrial-Klänge von Perrey and Kingsley.


Playlist

Herb Alpert & The Tijuana Brass - Tangerine

Perrey and Kingsley - Swan's Splashdown

Enoch Light - Good Night, Sweetheart

Les Baxter - Quiet Village

Ferrante & Teicher - I Got Rhythm

Les Baxter - Busy Port

Enoch Light - Fascinating Rhythm

Attilio Mineo - Welcome to Tomorrow

Attilio Mineo - Gayway to Heaven

Attilio Mineo - Soaring Science

Henry Mancini - Dreamsville

Martin Denny - Firecracker

Martin Denny - Coronation

Martin Denny - Hawaiian War Chant

Perrey and Kingsley - The Unidentified Flying Object

Billy May - Bo Mambo - Remastered 1996

Billy May - Gopher Mambo - Remastered 2009

Moises Vivanco - Malambo No. 1

Les Baxter - Coronation

Esquivel! - Granada

Esquivel! - Night and Day

Esquivel! - That Old Black Magic

Enoch Light - Mood Indigo

Frédéric Chopin - Nocturne in C-Sharp Minor, B. 49 (Arr. for Theremin & Piano)

Maurice Ravel - 2 Mélodies hébraïques, M. A22: No. 1, Kaddisch (Arr. for Theremin & Piano)

Henry Mancini - Slow and Easy

Henry Mancini - Brief and Breezy

Fred Lowery - Over the Rainbow

Fred Lowery - William Tell Overture

Fred Lowery - Easy Goin'

Ferrante & Teicher - In The Rain

Perrey and Kingsley - Baroque Hoedown

Herb Alpert & The Tijuana Brass - Bittersweet Samba

Herb Alpert & The Tijuana Brass - Lollipops And Roses

Les Baxter - Lunar Rhapsody

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