Wir widmen uns dem goldenen Zeitalter der äthiopischen Musikgeschichte – die 60er und 70er. Über zwei Stunden besuchen wir sechs Musiker*innen, welche allesamt als Vorreiter*innen, Pionier*innen der Ethio-Jazz Szene gelten.
Ob international anerkannt wie der "Vater des Ethio-Jazz" Mulatu Astatke, oder unermesslich wichtig in der Entwicklung des Genres, doch ohne den astronomischen Beliebtheitsgrad wie bei Getachew Mekurya - In der Ganzen Sendung erwartet die einzigartige Fusion Jazz und äthiopischen Klängen (und am Schluss ein kleiner Bonus, welcher eigentlich nicht als Ethio-Jazz zählt, pssst):
Mahmoud Ahmed
Er gilt als Vorreiter des Ethio-Jazz Genres: Mahmoud Ahmed, geboren 1941 in der Hauptstadt des damaligen äthiopischen Kaiserreichs Addis Abeba. Die Regierungszeit vom Kaiser Haile Selassie I (1930-1974) sah den Aufstieg mehrerer populärer Orchester wie die Army und Police Band wie auch die Imperial Bodyguard Band - in diesem letzten Orchester fand Mahmoud Ahmed in den 60er Jahren seinen Beginn als Sänger und Musiker.
Die 60er und 70er werden nicht grundlos als die Goldene Zeit des Ethio-Jazz genannt: Die zwei Jahrzehnte sahen die Gründung massiver Plattenlabels wie Amha Records und Kaifa Records, welche mit noch massiveren Musiker*innen wie (unter anderen) Mahmoud Ahmed selber arbeiteten.
Einer seiner bekanntesten Songs ist Titesh - ein äthiopischer Ausdruck, der so viel wie "Lass es sein" oder "Vergiss es" bedeutet. Der Track ist ein hervorragendes Beispiel für Mahmoud Ahmeds einzigartigen Gesangsstil und seine Fähigkeit, traditionelle äthiopische Musik mit modernen Einflüssen zu verbinden
Emahoy Tsege Mariam Gebru
Emahoy Tsege Mariam Gebru ist eine faszinierende Persönlichkeit in der Welt der Musik. Geboren in eine wohlhabende Familie in Addis Abeba als Yewubdar Gebru, studierte sie als Kind Violine und Klavier in der Schweiz, bevor sie heimkehrte. Als äthiopische Nonne und Komponistin hat sie eine einzigartige musikalische Stimme, die tief in der Tradition ihrer Heimat verwurzelt ist - somit ist sie die Ausnahme zur heutigen Regel, tanzt aus der Reihe des Ethio-Jazz.
Ihr Klavierstück "The Jordan River Song" ist ein Meisterwerk, das die Zuhörer in eine andere Welt entführt. Die Melodie ist hypnotisch und spirituell, mit Elementen äthiopischer Musik und klassischer Tradition. Mit kreisenden Songstrukturen und flüssigen Melodien schwebt Emahoy Tsege Mariam Gebru wie eine leichte Brise durch die Ohren.
Playlist:
Abet – Mahmoud Ahmed
Ene Berdognal – Mahmoud Ahmed
Yedetnesh – Mahmoud Ahmed
Titesh – Mahmoud Ahmed
Nefas New Zemedie – Hailu Mergia, The Walias
Mestirawi Debdabe – Hailu Mergia, The Walias
Aya Belew Belew – Hailu Mergia, The Walias
Endegena – Hailu Mergia, The Walias
Mulatu – Mulatu Astatke
Yékéermo Sèw – Mulatu Astatke
I Faram Gami I Faram – Mulatu Astatke
Girl From Addis Ababa – Mulatu Astatke
Emnete – Mulatu Astatke
Yégellé Tezeta – Mulatu Astatke
Shèmonmwaneyewa – Getachew Mekurya
Musika Hiwote – Getachew Mekurya
Yégénét Muzika – Getachew Mekurya
Heywete – Tesfa-Maryam Kidane
Tezeta – Tesfa-Maryam Kidane
The Story of the Wind – Emahoy Tsege Mariam Gebru
The Homeless Wanderer – Emahoy Tsege Mariam Gebru
The Jordan River Song – Emahoy Tsege Mariam Gebru