Intravinyl

Rio, Beirut, Jerusalem - Zwischen Vertreibung, kulturellen Umstürzen und Krieg

Heute reisten wir im Intravinyl ins Palästina und Libanon der 70er- und 80er-Jahre. Eine Zeit geprägt von kulturellen Veränderungen und blutigen Konflikten. Anhand von sieben Künstler*innen und ihren jeweiligen Lebensgeschichten bekommst du einen Einblick in die bewegte Geschichte der beiden Länder. Hör dir jetzt hier die ganze Sendung an!

Taroub

Noch vor dem libanesischen Bürgerkrieg sorgte Taroub im Beirut der frühen 70er für Aufregung. Im Gegensatz zur wohl bekanntesten libanesischen Sängerin Fairuz und ihrem zurückhaltenden und bescheidenen Auftreten war Taroub ein Symbol der Modernität. Mit ihrem kecken, selbstbewussten Auftreten brach sie mit traditionell geprägten Geschlechterbildern. Mit Eigenkompositionen wie Ya Sety Ya Khetyarah oder Sababyen El Shay stellte sie sich indirekt gegen die patriarchal geprägte Musikindustrie.


Issam Hajali

Nach der syrischen Intervention im Libanonkrieg 1976 floh Issam Hajali, als überzeugter Marxist, nach Paris ins Exil. Dort blieb er für knapp ein Jahr, bevor er wieder nach Beirut zurückzog. In den letzten Tagen vor der Rückreise nahm er mit einer Gruppe von befreundeten Musiker*innen sein Album Mouasalat Ila Jacad El Ard auf. Eine prominente Rolle nimmt das traditionelle iranische Instrument Santur ein. Zurück in Beirut wurde auch Ziad Rahbani, Sohn von Fairuz und dem Musikproduzenten Assi Rahbani, auf das Beiruter Ausnahmetalent aufmerksam.


Ferkat Al Ard

Zusammen mit Elia Saba und Toufic Farroukh, mit dem er schon in der Psych-Band Rainbow Bridge gespielt hatte, gründete er das Trio Ferkat Al Ard. 1978 nahmen sie in Beirut das Album Oghneya auf. Der Sound ist breit und beinhaltet arabische, aber auch brasilianische Einflüsse. Komplettiert wird das Ganze von den bewegenden Streicherarrangements von Produzent Ziad Rahbani. Die Texte stammen, wie bei Issam Hajalis Soloalbum, auch aus der Feder der palästinensischen Poeten Mahmoud Darwish, Samih Al Qaem und Tawfiq Ziad. Texte über die Sehnsucht nach Frieden und Heimat, welche im Kontext der traumatischen Geschichte Palästinas im 20. Jahrhundert entstanden sind.


Al-Bara'em

Al-Bara'em war die erste palästinensische Rockband, die auf Arabisch sang. Gegründet von Ibrahim Ashrawi in Nazareth, kombinierten sie eigene Rock-Songs mit Coverversionen von Fairuz. Diese Band verkörperte den Wunsch nach kultureller Identität und Ausdruck trotz der historischen Herausforderungen, denen das palästinensische Volk gegenüberstand. Ihr Song "Tareeq" ist ein Beispiel für ihren einzigartigen musikalischen Stil und ihre Botschaft der Beharrlichkeit und Hoffnung.


Playlist

Issam Hajali - Ana Damir El Motakallim

Issam Hajali - Khobs

Issam Hajali - Ada

Rogér Fakhr - Had to Come Back Wet

Rogér Fakhr - Everything You Want

Rogér Fakhr - Fine Anyway

Ferkat Al Ard - Matar Al Sabah

Ferkat Al Ard - Entazerni (Habibi Funk 019)

Ferkat Al Ard - Oghneya (Habibi Funk 019)

Ferkat Al Ard - Edfeno Amwatakom Wanhadou

Ferkat Al Ard - Matar Naem

Ferkat Al Ard - Lahnon Lemra'ati Wa Beladi

Ferkat Al Ard - Juma'a 6 Hziran

Ziad Rahbani - Khalas

Ziad Rahbani - Bala Wala Chi

Ziad Rahbani - Bisaraha

Fairuz - Al Bostah

Taroub - Ya Sety Ya Khetyarah

Taroub - Ya Moustafa

Taroub - Sababyen El Shay

Al-Bara'em - Tareeq

Al-Bara'em - Tha'er


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