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Zwischen Imitation und Revolution: Die Geschichte des japanischen Hip-Hop

Streetwear-Marken wie A Bathing Ape oder Comme des Garçons sowie die bahnbrechenden Klänge von Lo-Fi-Pionier Nujabes und dem Hit "Tokyo Drift" der Teriyaki Boyz sind Beweis genug für den japanischen Einfluss auf die weltweite Hip-Hop-Kultur. Bevor Japan jedoch als Hip-Hop-Nation seine eigene Stimme fand, war die hiesige Rapszene von Imitation geprägt. Heute werfen wir einen Blick zurück in die Zeit, als die japanische Hip-Hop-Kultur noch in den Kinderschuhen steckte. Erfahre in der gesamten Sendung alles über die bedeutendsten japanischen Rap-Crews der 90er Jahre sowie den Diskurs über kulturelle Aneignung, der die japanische Hip-Hop-Kultur umgab.

Der Streetwear King von Harajuku

Angeblich war es Hiroshi Fujiwara, der den Hip-Hop nach Japan brachte. Mit seinem einzigartigen Erscheinungsbild (irgendwo zwischen Severus Snape und Anna Wintour) und einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik wurde der Streetwear-Pionier Hiroshi Fujiwara in den frühen 80er Jahren weltweit bekannt. Auf Geschäftsreise in New York kam er mit dem Golden Age Hip-Hop in Kontakt. Mit einem Koffer voller Platten kehrte er in seine Heimat Harajuku, Tokio, zurück, wo er die ersten Hip-Hop-Partys veranstaltete. Zuerst nur hinter den Turntables, dann als Rapper mit seiner eigenen Crew Tiny Panx.

Die anfängliche Hip-Hop-Szene in Japan basierte klar auf Imitation. Elemente des amerikanischen Originals wurden übernommen und mit einem japanischen Sinn für Vollendung perfektioniert. Ein Beispiel hierfür ist "The Deep", das 1996 erschienene Album der Rap-Crew Soul Scream. Die sanften Flows der vier MCs schweben über basslastigen Beats, die stark an den G-Funk der amerikanischen Westküste erinnern.


Wesentlich stärker am Sound der East Coast orientiert, mischte das Duo Rhymester ab den späten 80er Jahren die japanische Hip-Hop-Szene auf. Ihr Sound ist geprägt von Jazz-Samples und virtuos spielenden Flows. Ihnen wurde auch nachgesagt, das japanische Pendant zu den Legenden aus Queens, A Tribe Called Quest, zu sein.


Ebenfalls Ende der 80er gegründet, bilden Buddha Brand eine Ausnahme in der Geschichte des japanischen Hip-Hops. Gegründet von vier Exiljapanern in New York erlebte Buddha Brand die Entwicklung des Hip-Hop hautnah mit. Die beiden Mitglieder Dev Large und DJ Master Key waren DJs in den legendären New Yorker Clubs Gorilla’s Den und Soul Powers. Zurück in Japan schlug ihr Sound ein wie eine Bombe.


Playlist

Lunch Time Speax – Ground Zero 

SCHA DARA PARR - ヒマの過ごし方 

Kaseki Cider - じゃっ夏なんで  

Naohirock & Suzukismooth – Everybody Loves The Sunshine 

LAMP EYE – Beloved 90s 

Buddha Brand - 人間発電所 

Kaseki Cider - 苦悩の人  

NAKED ARTZ -  夢 - REMIX 

SOUL SCREAM - 黒い月の夜 

SOUL SCREAM - 君だけの天使 

MICROPHONE PAGER - 病む街 

RHYMESTER - 悪趣味節 

RHYMESTER - 君の瞳に映るオレに乾杯 

SCHA DARA PARR - B-BOY - ブンガク 

SCHA DARA PARR - サマージャム'95 

SCHA DARA PARR - ジゴロ7 

RHYMESTER, Kohei - ブラザーズ 

RIP SLYME - 白日 

Gagle - 都合良く憩う 

Gagle - 雪ノ革命  

KIMIDORI - 自己嫌悪 

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