Angefangen hat alles mit einer vermeintlich harmlosen und gut gemeinten Buchkritik im Tagesanzeiger. Obwohl das jüngste Buch der Schriftstellerin Salley Rooney Anlass zur Besprechung gab, wird im Artikel unter anderem auch ihr Äusseres unter die Lupe genommen. Der Autor schreibt, dass diese auf den Fotos "wie ein aufgeschrecktes Reh mit sinnlichen Lippen" aussehe.
Der Sturm liess nicht lange auf sich warten. Die Literaturwissenschaftlerin Nadia Brügger machte nicht nur auf den sexistischen Missstand - die Kritik im Tagesanzeiger ist eines von 1'000 Beispielen - aufmerksam, sondern rief sogleich auch #dichterdran ins Leben. Wie sonst nur Männer über Frauen schreiben, schreiben nun Frauen über Männer.
— Simone Meier (@SimoneMeier3) 4. August 2019
Innerhalb kürzester Zeit sind unter diesem Hashtag hunderte von Perlen zusammengekommen, welche eine grössere Debatte über den Sexismus im Literaturbetrieb ausgelöst haben. Die besten dieser Tweets wurden nun von den drei Literatur- und Kulturschaffenden Nadia Brügger, Günzin Kar und Simone Meier unter dem Titel "Hemingways sexy Beine" herausgegeben.
— sibylle berg (@SibylleBerg) 9. August 2019
Warum dieses Buch so wichtig ist und warum gerade dieses beweist, dass Humor eine wirkungsvolle Waffe gegen Sexismus sein kann, hörst du im Podcast: