Sprechstunde

So langsam wie nur gelebt werden kann

Unser Filmtipp des Monats ist "Antier Noche" eine (semi-) Dok, die das Leben in einer abgelegenen Ecke Spaniens zeigt. Hier wird gejagt, im Dorflädeli kennen sich alle und Mensch, Tradition und Natur sind nahe beieinander. In Mitten dieser eigentlich so entschleunigten Welt sind vier junge Menschen. Der Film begleitet ihre Suche nach einer eigenen identität und nach einem Platz im Leben.

Die Gegend ist atemberaubend. In satten, langsamen Bildern wird die volle Schönheit Südspaniens gezeigt. In der Hitze des Sommers scheint die harte physische Arbeit wie eine Qual. Dazwischen manchmal krasse Kontraste: ein Schlachthof zur Morgenschicht, Bilder vom Waldbränden im Fernsehen. In diesem kleinen Dorf scheint für die reizüberfluteten Augen manchet Städtler*innen das Leben erdrückend ruhig sein. Auch die Protagonist*innen müssen damit umgehen, das ihre dank Handys an die Welt angeschlossene Jugend in einer abgeschotteten Ecke spielt. 

"Antier Noche" wird als Dokumentation verkauft. Zwar zeigt der Film das leben seiner Figuren wohl so realistisch wie er nur kann, tatsächlich hat Regisseur Alberto Martin Menacho Dorfbewohner*innen rekrutiert, um sein Skrip umzusetzen. Mit minimalen Anweisungen haben die dann alltägliche Situationen nachgestellt und haben dabei sich selbst gespielt. Entstanden ist dabei eine Hybrid-Dokumentation, bei der Menacho nur "Momente der Realität" kreiert hat. 

"Antier Noche" wird exklusiv im Stattkino Luzern gezeigt. Tickets und Daten findest du hier.

Weitere Episoden

Alle Episoden anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?