Sprechstunde

Ein Buch für den Kulturkuchen

Sein zweites Buch "Polifon Pervers" lässt Autor Béla Rothenbühler dort spielen, wo er sich wohl fühlt: in der Welt des Theaters. Er lässt seine Protagonistinnen apérölen und networken, Sitzungen mit Weisswein versüssen und manchmal auch etwas Geld waschen. Dabei beschreibt er den Kleinstadtkulturkuchen genauer als es möglich sein sollte. Ach und, es ist Mundartliteratur.

Ein Kulturhaus, in dem Menschen käfelen während als Hintergrundgeräusch Kultur gemacht wird. Eine Kleinstadt, wo sich alle kennen die Theater machen und nur Hobbys haben, wenn daraus auch ein Beruf werden kann. Béla Rothenbühler beschreibt in "Polifon Pervers" eine leicht zynische Betrachtung der echten Welt. Das ist unglaublich unterhaltsam, vor allem Gestalten aus dem Kulturmilieu werden sich hier angesprochen fühlen.

Béla Rothenbühler ist einer dieser Kulturschaffenden, die überall die Finger im Spiel haben. Er ist Dramaturg, Musiker, sitzt in Kulturkomissionen und er schreibt. Oder, er schreibt, spricht es vor und schreibt es dann wieder ab. Sein neues Buch "Polifon Pervers" ist das Protokoll einer Spoken Word Performance. Diese hat er Lautgetreu zum Buch gemacht.

Aus Quote wird Kwote, aus Perfomance wird Performenz und aus Regisseur wird Reschissör.

Ja, der Dialekt mag abschreken. Für die, die nicht mit Luzernerdeutsch aufgewachsen sind, braucht es eine Aufwärmphase. Alle Anglizsimen, alle Namen, einfach jedes Wort wird schön ausbuchstabiert. Béla Rothenbühler sagt, wer schwierigkeiten damit hat, soll versuchen laut vorzulesen. Das Sprachliche Erlebnis baut dabei eine weitere Ebene auf die Geschichte. Und nach dem letzten Kapitel ist klar; es gäbe keinen anderen Weg diese Geschichte zu erzählen.


«Polifon Pervers» ist vor kurzem bei der gesunde Menschenversand erschienen. Buchtaufe ist am Donnerstag, dem 14. März im Neubad


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