Minarette, Burkas, Kopftücher im Schwimmunterricht: der Islam erhitzt seit Jahren Schweizer Gemüter. Immer wieder stehen auch Konvertit*innen im Fokus. Warum konvertieren Menschen in der Schweiz zum Islam? Der Regisseur David Vogel ging dieser Frage nach. Über 99 Minuten stellt er eine handvoll Schweizer*innen vor, die das muslimische Glaubensbekenntnis abgelegt haben.
Aïcha, Johan und die Familie Lo Manto geben Einblick in ihren Alltag und die Rolle, die der Islam darin einnimmt. David Vogel nähert sich dem Leben der Menschen auf offene Art, versucht stereotypische Darstellungen zu vermeiden und Vorurteile aufzuheben. Er bringt eine Solidarität mit den Protagonist*innen auf, die anderen Menschen abhanden geht. Wie er im Interview verrät, sah er sich dadurch dazu gedrängt seine eigene Konversionsgeschichte zu thematisieren: jene vom Judentum zum Atheismus.
In einer ersten Version des Films habe er es nicht geschafft, das Publikum mit den porträtierten Personen mitfühlen zu lassen. Die Grautöne, mit denen er seinen Film malte, verfehlten ihre erhoffte Wirkung. Nun, da sein eigener religiöser Hintergrund eine aktive Rolle im Film spielt, werde eine grössere Solidarität erzeugt. David Vogel ist weiterhin überzeugt: Nur Schwarz und Weiss zu malen, das ist nicht die Lösung. Denn: "Grau ist sexier."
Warum "Shalom Allah" sich für David Vogel wie "der Film seines Lebens" anfühlte, erklärt er im Interview:
Der Film "Shalom Allah" läuft seit heute im Stattkino Luzern. Alle Spielzeiten sind hier zu finden.
Bilder: Radio 3FACH / First Hand Films