Sprechstunde

"Liebe ist immer bewertet von der Gesellschaft"

Popeye der Seemann ist stark. Seine Muskeln sind dick und angespannt vom vielen Spinatkonsum. Seine Freundin Olivia ist klein, mager, hat ein Pipsstimmchen und ist unterwürfig. Im Stück "LIEBE / Eine argumentative Übung" ist alles anders: Olivia, die Feministin, steht im Zentrum. Was wünscht sie sich von der Liebe und wie viel von sich selbst würde sie dafür opfern?

Wie emanzipiert bist du wirklich? 

Anhand der beiden Comicfiguren Olivia und Popeye erzählt die Autorin Sivan Ben Yishai von den Schwierigkeiten in zeitgenössischen heterosexuellen Paarbeziehungen. Auch wenn man sich, ähnlich wie Olivia, für eine aufgeklärte Feministin hält, scheitert man im Alltag häufig an den eigenen Idealen. Man wäre gerne unabhängig und klammert sich gleichzeitig an die Beziehung. Die alten Rollenbilder lehnt man zwar ab, über die eigenen sexuellen Bedürfnisse spricht man jedoch trotzdem nicht. 

Die preisgekrönte Regisseurin Antje Schupp bringt das Stück im September im UG vom Luzerner Theater auf die Bühne. Als Zuschauer*in fühlt man sich im Stück immer wieder ertappt, ist teilweise voller Scham über die eigene Inkonsequenz und dann wieder voller Wut auf Olivia, die lieber ihre Ideale aufgeben würde, als die Beziehung zu Popeye zu gefährden. Das Theaterstück "LIEBE / Eine argumentative Übung" verweist auf die starren Rollenbilder und Körpernormen unserer Zeit und unsere teils ambivalenten Sehnsüchte. 

Im Gespräch über das Stück erzählt die Regisseurin Antje Schupp, warum Liebe niemals privat, sondern immer gesellschaftlich sei: 

"LIEBE / Eine argumentative Übung" hat am 11.09.21 im UG vom Luzerner Theater Premiere gefeiert. Alle Spieldaten, Infos und Tickets gibt es hier

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