Trojaner

Die Welt der Streamingdienste

Streamingdienste

Streaming ist aus dem Alltag vieler Personen gar nicht mehr wegzudenken. Musik, Serien, Filme, Podcasts (sogar Zahnbürstenköpfe, siehe https://3fach.ch/programm/trojaner/Abonnement,%20Internet,%20Google,%20Bezahlen,%20Over-consumerism,%20Dienstleistungen,%20Digital%20Services) - fast alles gibt es heute im Abo. Ob Netflix, Disney+ oder Amazon Prime ist mit grosser Wahrscheinlichkeit in den Haushalten der Schweizer*innen zu finden. Aber wie funktioniert ein solcher Dienst, beziehungsweise wie landen die Filme auf der Plattform? Gibt es ansonsten auch noch Schweizer Alternativen?

Die ganze Sendung gibt es hier:


Wie funktioniert Streaming? 

Bevor ein Film auf Netflix oder Amazon Prime landet durchläuft der Streifen einen langen Lizenz-Marathon. Streamingrechte für einen Film sind zum Teil sehr kostspielig und zeitlich begrenzt. Grosse Anbieter liefern sich einen Konkurrenzkampf um exklusive oder beliebte Inhalte. Auch deswegen setzen diese grossen Anbieter auch immer mehr auf eigene Produktionen - auch "Originals" genannt. Netflix und Amazon Prime investieren Milliarden von Dollar in Eigenproduktionen. Disney+ hingegen punktet mit einer hochkarätigen Aufstellung an Lizenzprodukten. Marken wie Pixar, Marvel, Lucasfilm oder National Geographic finden unter dem riesigen Schirm von Disney Platz und sind Teil eines riesigen Mediennetzwerks. Hier in der Schweiz ist der Markt kleiner und dadurch auch spannender. Nicht jeder grosser Anbieter konnte hier Fuss fassen. HBO Serien beispielsweise laufen über Sky, während Hulu-Content auf Disney+ streambari ist. Amazon Prime hat eine zusätzliche Eigenheit: Theoretisch kann fast jede Person eigene Filme hochladen und das führt dann schlussendlich zu einer riesigen Auswahl an Inhalten.


Alternativen

Playsuisse: Der Streamingdienst der SRG ist offiziell "kostenlos", wird jedoch durch die obligatorischen Serafe-Gebühren finanziert. Playsuisse bietet ein breites Programm an Schweizer Produktionen, Serien und Dokus. Dazu kommen aber auch ausgewählte internationale Produktionen. Ideal für alle, die Tatort, Schweizer Kino oder auch Dokumentarfilme mögen.

MUBI: Mubi ist kein Schweizer Anbieter, aber eine starke Alternative für Arthouse oder Independent Filme. Jeder Titel kuratiert und es gibt Klassiker oder aber auch moderne Schmuckstücke aus aller Welt. Für Studierende Personen gibt es immer wieder lukrative Deals.

Filmingo: Filmingo ist ein Projekt der Schweizer Ttrigon-Film Stiftung. Die Stiftung fördert seit etlichen Jahren Filme aus Afrika, Asien, Osteuropa und Lateinamerika. Hier kann man Filme mieten oder ein Abo abschliessen, das einen Zugang zu mehreren Titeln im Monat erlauben. Filmingo ist ein wahrer Geheimtipp für Personen, die grossen Wert auf Vielfalt legen.


Cinu.ch

Eine besondere Alternative ist Cinu.ch, welches von der Neugass Kino AG betrieben wird. Das sind die gleichen Betreiber, die auch die Kinos Bourbaki (in Luzern) und RiffRaff / Houdini (in Zürich) führen. Frank Braun aus der Geschäftsleitung war zu Gast beim Trojaner und hat einige Details verraten. Unter anderem meinte er, dass Streaming eine logische Ergänzung zu ihrem Angebot sei und keine Konkurrenz. Bei Cinu.ch werden keine Abos verkauft, sondern einzelne Filme ausgeliehen. Pro Film zahlt man rund 5 CHF. Das Ziel sei nicht maximaler Profit, sondern Bindungs ans Publikum. Möglich wurde das Projekt durch Kulturfördergelder nach der Pandemie und nun nimmt das Projekt langsam richtig fahrt auf. Das Angebot umfasst mittlerweile 1000 Filme, viele davon aus dem aktuellen Kinoprogramm. Ein Überraschungshit in diesem Jahr war "The Conclave", ein Film über eine fiktive Papstwahl. Dieses Thema wurde durch den Tod von Papst Franziskus extrem beliebt und deshalb wurde der Film auf cinu.ch auch extrem oft gestreamt. Auch gut laufen Schweizer Produktionen, meinte Frank Braun. 

Cinu.ch ist ein gutes Beispiel dafür, dass die grossen Player immer noch am beliebtesten sind. Aber die Schweizer Alternativen zeigen, dass Vielfalt möglich ist. Playsuisse, MUBI etc. zeigen, dass Streaming nicht immer "mehr Inhalt, schneller und billiger" sein muss. Man kann auch Filme gezielt auswählen, fair bezhalten und gleichzeitig lokale Kulturen unterstützen. 

Weitere Beiträge

Alle Beiträge anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?