Eine der Gründe wieso wir schlecht schlafen
Nachts ist der Bildschirm oft die letzte und schlechteste Lichtquelle. Die Augen brennen mit der Zeit, der Daumen scrollt unermüdlich weiter und der Schlaf bleibt somit aus. Die Verbreitung der Technologie hat den Tag verlängert, aber scheint uns gleichzeitig die Ruhe zu rauben.
Hier gibt es den ganzen Talk zum Thema Geräte & Schlaf zum Hören:
Viele Jugendliche gehen sowieso schon müde ins Bett, aber bleiben dann noch stundenlang wach. Das Handy nah vor dem Gesicht oder gleich nebendran beim Kopfkissen. Der Handybildschirm strahlt Blaulicht aus, welches zur Hemmung des Schlafhormons Melatonin mit sich bringt. Bei einem Melatonin Defizit bleibt der Körper trotz Müdigkeit relativ aktiv. Dazu kommt, dass Apps auf lange Nutzungszeiten ausgelegt sind. Das Scrollen, die Likes und die Shares geben uns immer wieder Dopamin-Kicks, welche uns süchtig nach der Online-Präsenz machen.
Schlafmangel hat Folgen, wie Konzentrationsschwierigkeiten, betrübte Stimmung, beeinträchtigtes Immunsystem oder auch lückenhaftes Gedächtnis. Schon 2 Stunden weniger Schlaf wirkt sich auf Menschen spürbar aus und sollte somit nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Studien zeigen, dass Jugendliche, die bis kurz vor dem Einschlafen am Bildschirm sind, fast eine Stunde weniger pro Nacht schlafen als ihre gegenteiligen Kollegen.
Apps sind absichtlich so aufgebaut und programmiert, dass sie fesselnd auf die Benutzer*innen wirken. Autoplay und variable Belohnungen aktivieren den Dopaminspiegel in uns. Ziel davon ist es, dass die Nutzenden möglichst lange sich mit der Plattform beschäftigen und so Daten gesammelt bzw. individuelle Werbung gespielt werden kann. Auch wenn dann einmal es gelingt, das Gerät wegzulegen, braucht das Gehirn noch eine gewisse Zeit, um zur Ruhe zu kommen.
Mit einfachen, kleinen Schritten kann dem entgegengewirkt werden. Zum einen möglichst früh am Abend den Nachtmodus aktivieren, Benachrichtigungen ab einer bestimmten Uhrzeit unterdrücken oder auch einfach das Handy rechtzeitig weglegen. Feste Abend-/Nachtrituale und ein gerätefreies Zimmer unterstützen den Körper und den Kopf beim Abschalten in der Nacht.