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Woher kommt der Pokémon-Karten-Hype?

Pokémon, Magic: The Gathering oder Yu-Gi-Oh, Trading Card Games gibt es schon lange, der Hype ist aber gerade so gross wie noch nie. Wie Corona mitverantwortlich für den Erfolg der Sammelkartenspiele ist, was Pokémon zum wertvollsten Medienfranchise der Welt macht und was die hohen Preise für Spieler*innen, Sammler*innen und Händler*innen bedeuten, erfährst du in dieser Sendung. Ausserdem erhältst du Einblicke von Spitzenspieler Luc Gantner und Rafi, dem Geschäftsführer eines Luzerner Trading Card Store.


Nach Honolulu für die Pokémon-Weltmeisterschaft

Q: Pokémon


Luc Gantner gehört zu den besten Pokémon TCG Spielern Europas. Letztes Jahr qualifizierte er sich sogar für die World Championships in Honolulu. Das nochmals zu erleben, ist für Luc die grösste Motivation.


«Das war natürlich eine spezielle Erfahrung (…), zum ersten Mal die USA zu besuchen und, dass es dann auch noch Honolulu war.»


Nächstes Jahr finden die Pokémon World Championships wieder in den USA, diesmal in San Francisco statt. Das Finale wäre ausserdem an seinem Geburtstag. Dafür reist er diese Saison quer durch Europa an Turniere um Punkte zu sammeln. Frankfurt und Lille hat er bereits hinter sich, Bologna, Utrecht, Birmingham, London, und Prag folgen. Aber nur rund 140 Europäer*innen können teilnehmen. Dass einige Spieler*innen den Kontinent sogar verlassen um mehr Punkte zu verdienen, erschwert die Sache weiterhin. Durch ein neues Qualifikationssystem ist bis zum letzten Tag unklar, wer sich qualifiziert. Für Luc läuft die Saison aber gut: In Europa befindet er sich momentan auf Platz 110, in der Schweiz auf Platz 2.


96 Plätze für Sammelkartenspiele

Das CARAB an der Zürichstrasse 31


Rafi gründete das CARAB vor 6 Jahren, aktiv in der Szene ist er aber schon länger. Erst befand sich der TCG-Store in der Bruchstrasse, jetzt einem grossen Ladenklokal am Löwenplatz, erkennbar von der Strasse durch das grosse Pokémon Poster im Fenster. Früher fanden Trading Card Ligen häufig in Lagerräumen oder Kellern statt. Seit dem Hype ist das jedoch anders. Der neue Store hat eine schöne Spielfläche mit 96 Plätzen und Bar. Klar ist, das Geschäft läuft gut; doch das kann sich schnell ändern.


«Wir sind abhängig von den Herstellern. Vor der Pandemie hatten wir keine Pokémon-Karten verkauft. Das kann wieder passieren»


Was für das Geschäft gut ist, wird für Spieler*innen und Sammler*innen zum Problem. Die Preise steigen, Scalper, limitierte Druckslots und schnelle Releasezyklen verstärken die Situation zusätzlich. Auch aus diesem Grund verkauft das CARAB ihre Produkte zum effektiven Marktpreis. Die Kosten bleiben für Kund*innen zwar gleich, der Gewinn wird durch die Spielfläche aber wieder in die Community gesteckt. 

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