Trojaner

Über gestreckte Ladezeiten und ihre Vorteile

Warten - das macht der Mensch seit der Antike: Sei es Penelope, die zwanzig Jahre lang treu auf ihren verschollenen Ehemann Odysseus wartet oder die Reichen, welche ihre Langeweile auf ihrem grosszügigen Landgut fern von Arbeit geniessen. 

In der heutigen - digitalen - Welt gilt das Warten hingegen als verpönt: Smartphonehersteller werben mit immer schnelleren Prozessoren und Programmierende wissen die Ladezeiten durch befriedigende Animationen zu überbrücken oder sogar zu vertuschen. 

Mit dem Ladebalken aus den 80er-Jahren hat diese Entwicklung begonnen, denn spätestens seit da an wusste man: Wenn der Mensch weiss, warum er wartet und wie lange er noch zu warten hat, dann wird für ihn die Warterei erträglicher gemacht.

Künstliche Ladezeiten in Games stellen sich gegen den Schnelligkeitswahn

Weil die Technik immer weiter voranschreitet und so Programme, Webseiten und vor allem Videospiele immer schneller laden lässt, kommt es paradoxerweise zu gestreckten Ladezeiten. In Ghost of Tsushima sind die Ladezeiten des Schnellreisesystems so kurz geworden, dass die Entwickler*innen mit ein paar Sekunden die Ladebildschirmzeit verlängert haben - denn ansonsten wären Gameplaytipps und die kurzen Texte zur Hintergrundgeschichte des Spiels nicht mehr lesbar gewesen.

Dieses Phänomen der künstlichen Ladezeiten wird in Zukunft mit den neuen leistungsfähigeren Konsolen von Sony und Microsoft wohl noch häufiger anzutreffen sein.

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