Schon seit Jahrzehnten locken die Stanser Musiktage Fans aus der ganzen Schweiz an. Das Programm ist vielseitig - bewegt sich jedoch mehrheitlich zwischen Jazz und internationaler Volksmusik. Dieses Jahr finden die Stanser Musiktage mit einem reduzierten Programm statt. Heute, am zweitletzten Tag des Festivals, schauen wir auf die diesjährige Ausgabe zurück. Dich erwarten Interviews, Portraits und Konzertaufnahmen aus Stans!
TootArd
"Migrant Birds" ist ein passender Name für das aktuelle Album von TootArd. Ausbrechen, wegfliegen, frei sein, das war die Sehnsucht von Hasan Nakhleh und Rami Nakhleh. Sie sind in einem Bergdorf auf den von Israel kontrollierten Golanhöhen auf syrischem Gebiet aufgewachsen und leben heute als staatenlose Musiker in der Schweiz. "Wir sind die Zugvögel, die versuchen, sich selbst zu finden. Aber unsere Eltern sind noch im Dorf, und ihr Leben ist nicht mehr das unsere."
Im Portrait erzählt Hasan Nakhleh von den Anfängen TootArds und den Reisen rund um die Welt.
Jul Diller - Ein weiterer Mosaikstein
Von der Ferne hörst du Kuhglocken, eine Krähe kräht und Teils umgibt dich leichtes Vogelgezwitscher. Dies war ungefähr die Grundstimmung des Konzertes von Jul Dillier. Ich weiss, es klingt fast zu kitschig um wahr zu sein, aber gib es zu... Stans ist auch fast ein bisschen zu kitschig um wahr zu sein. Das schönste am ganzen war, dass du die Kuhglocken nicht nur aus der ferne gehört hast. Jul Dillier hat sie mit seinem Album "solétudes" in den Konzertsaal gebracht. Geprägt von Heimat und Identität, hat sich Jul Diller mit sich selbst auseinandergesetzt und gleichzeitig als ein Musiker aber auch als Klangkünstler hat er uns eine Stunde begleitet.
Mit seinem Solo-Album «solétudes» konzentriert sich Dillier auf das akustische und präparierte Pianospiel. Es ist ein weiterer Mosaikstein, im Spannungsfeld von Jazz, Volksmusik, Klangforschung und Improvisation, um seine persönliche Sprache weiterzuentwickeln.
Ich durfte ihn schon im Vorfeld treffen um ihm ein paar fragen zu stellen und wir sprachen von Mosaiksteinen, von Klangforschung und von Pingpongbällen:
Paper Crane
Eigentlich ein Abschlussprojekt der Hochschule, das aber als Geburt in etwas Neues verstanden werden soll: Paper Crane. Mit Inspiration in Skandinavien, wie zum Beispiel Björk und Aurora, versucht Paper Crane Experiment und Vertrautheit zu kombinieren. Das Publikum wird auf eine Reise in die experimentelle Musik geschickt, das aber in solchen Portionen, dass sie immer noch gut verstanden wird.
Gerade noch vor Corona gegründet, ist Paper Cranes Debütalbum "Unfold" diesen Mittwoch erschienen. Die Plattentaufe findet heute, Samstag, im Chäslager während den Stanser Musiktagen statt. Wie die Gefühle kurz vor dem Auftritt sind, hat mir Luca von Paper Crane erzählt:
