Zum Musikmachen braucht es nur drei Dinge...
...und zwar Zugang, die richtigen Leute um sich und wenn man denkt "es ist alles scheisse" sich zu sagen "nein ist es nicht". Das sind die drei Zutaten für einen Start in eine Musikkarriere beschrieben von Zeny. Die Luzerner Rapperin, die sich zwar nicht gerne so nennt aber es eigentlich schon ist, macht seit der Coronazeit Musik und ist unter anderem Teil des Hatepop Kollektivs. Eher zufällig gerat sie in das Business der Schweizer Musikszene, als eine ihrer engen Bezugspersonen meinte, dass sie eigentlich schon ziemlich gut rappen kann. Die darauffolgenden Zusammenarbeit mit Hatepop ermöglichte es ihr neue Sachen auszuprobieren und sich textlich und emotional richtig auszutoben. Ihre Texte sind teilweise nicht ganz so einfach zu entziffern, jedoch findet Zeny, dass sich alle selber bisschen denken können, ob es jetzt politisch oder einfach nur spassiges Gelaber ist. Am Samstag tritt Zeny solo auf. Wenn sie solo sagt, meint sie das auch genau so. Sogar ohne DJ wird Zeny am Wochenende auf der Treibhaus-Bühne ihre Songs mit Handyplayback performen. Warum Zeny musikalisch jetzt erstmal chillen und schlafen muss und wieso sie Musikmachen nicht mal so schwierig findet, kannst du dir im ganzen Interview anhören:
Zeny luegt id Karaokemaschine
Die Corona Zeit war für viele nicht einfach doch die Luzerner Rapperin Zeny hat eine spassige Beschäftigung gefunden. Zusammen mit Rapper Pit und anderen Freund*innen sang sie in den dunklen Zeiten des Zuhause eingesperrt sein fleissig Karaoke. Als dann Sophie und Pit gemeinsam das Album M.R.X. machten griff Pit auf Zeny zurück und meinte "hey also rappe chasch imfall no guet". Ihre erste Reaktion war "nenenenenennei" doch irgendwann brach das Eis. Also traute sich Zeny sich ein paar Lines zu droppen. Obwohl sie vorher nicht wirklich viel mit Musik am Hut hatte, hoppte sie auf zwei Songs drauf und es kam super an! Enstanden ist zum Beispiel dieser emotionale Track:
Aktuarin bei Hatepop
Zeny ist Teil des Hatepop Kollektivs. Das ursprüngliche Rapduo hat sich nun zu einem sehr diversen musikalischen Kollektiv entwickelt und ist jetzt sogar ein Verein. Die früher sehr chaotischen Strukturen haben sich nun zu einem gut funktionierendem Truppe mit viel Motivation aber auch Verständnis für einander entwickelt. Was Zeny am meisten am Kollektiv schätzt ist die Möglichkeit alles ausprobieren zu können, ohne Druck etwas zu veröffentlichen oder ständig dabei zu sein. Was auch von grossem Vorteil ist, ist dass sie nicht gleich alleine eine ganze Show spielen muss sondern bei Hatepop für ein paar Songs auf die Stage steppen kann. So hält sich auch der Stress in Grenzen und alle können je nach ihrere Kapazität, mehr oder weniger geben.
"Ich weiss selber nicht so genau was ich sagen will."
Zenys im Mai erschienene EP UPTURN lässt viel Interpretationsspielraum. Gehts um Ausgang? Geht es um den Kampf gegen das Patriarchat? Was ist ein Upturn und was ist ein Abturn? Eine klare Message die in vielen Songs vorkommt ist der Streit um die Machtpositionen.
"In der Regel sind immer die gleichen Menschen für eine langen Zeit in einer Machtposition. Man sollte diese Bereiche für TINFAs öffnen und eine Machtabgabe provozieren."
Oft aber weiss Zeny selber nicht mehr so genau was sie jetzt sagen wollte. Das findet sie aber auch okay so, denn den Zuhörer*innen ihren eigenen Interpretationsspielraum zu lassen ist die Hauptsache. Bei der von Artbabe produzierten EP sah Zenys Arbeitsablauf meistens so aus, dass sie zunächst den Beat bekam und dann je nach Stimmung einen passenden Text dazu schrieb. Der Titel verweist aber auch auf eigentlich zwei gegenteilige Sachen:
Zenys Abturn:
"Wenn Menschen nicht links wählen."
Zenys Upturn:
"Wenn Menschen im Asugang einen bewussten Umgang mit Substanzen haben."
Im Gegensatz zum Arbeitsprozess der EP UPTURN war es bei dem Feauturesong mit Jessica Jurrassica genau umgekehrt. Das Thema Gaslighting beschäftigt die beiden stark, denn es ist nicht nur ein Thema im Alltag, wenn du asoziale Freunde hast sonder eben gerade ein gesellschaftliches. Zeny sagt, dass Menschen die in einer vernachlässigten Position im Leben sind nicht genug gehört werden, beziehungsweise ihnen eingeredet wird, dass sie das Problem sind. Mit einer ordentlichen Portion Energy "brätsch" der Song Gaslight Nation zusammen mit Jessica Jurrassica eine kräftige Message, und regt zum denken an.
Die im Mai erschiene EP UPTURN von ZENY., ARTBABE und HATEPOP kannst du dir hier anhören:
