Sprechstunde

Keine Veränderung ohne Empathie

Diversity ist ein Schlagwort, das wir oft antreffen. Doch was passiert, nachdem das Schlagwort gefallen ist? 

Dieser Frage geht der Dokumentarfilm Fitting in nach. Er spielt an einem Ort, an welchem Debatten über Rassismus nochmals eine andere Bedeutung haben als hier in der Schweiz. Im von der 1994 aufgehobenen Apartheid geprägten Südafrika. 

Etwa neunzig Prozent der Südafrikaner*innen sind heute People of Color. Die Universitätsstadt Stellenbosch und deren Studentenwohnheim Eendrag ist jedoch sehr weiss geprägt. Militärisch angehauchte Rituale, toxische Männlichkeit, hoher Leistungsdruck: die jungen Männer, die in Eendrag leben, sind damit konfrontiert, ob sie dazugehören wollen - oder eben nicht. Stellenbosch war auch eine Keimstätte des Apartheidsgedanken selbst. Heute versucht die Universität, Diversity zu praktizieren: das Schlagwort, nach dem oft ein Vakuum folgt. 

Im Vakuum wird nach Antworten gesucht. Und für die Regisseurin des Films, Fabienne Steiner steht etwas fest: eine Veränderung kann nur geschehen, wenn empathisch miteinander umgegangen wird. Fitting in hat zum Ziel, durch ein nuanciertes, feinfühliges Porträtieren verschiedener Stimmen abzuzeichnen, wie komplex der Diskurs zu Rassismus und Diversity ist. 

Es wird nahe herangezoomt an die Traumata, die sozialen Konstrukte und die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen, die alle auch im Diskurs mitwirken. So schafft der Film die Grundlage, anderen Einstellungen auf Augenhöhe zu begegnen, und den eigenen neu zu begegnen. 

Du kannst Fitting in im Stattkino sehen. Am 16.10. ist die Regisseurin Fabienne Steiner nach dem Screening für ein Gespräch vor Ort. 

Weitere Beiträge

Alle Beiträge anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?