Gspröchsstoff

Körper und Geist: Philipp Rohrer kombiniert Ringen und Philosophie

14.09.2019

Spitzenathlet*innen sind nicht die Hellsten. Gebildete Leute dagegen, die scheuen Sport wie der Teufel das Weihwasser.

In der Gesellschaft finden sich diverse gängige Vorurteile, was die Beziehung von Körper und Geist betrifft. Dabei wussten schon die alten Griechen, dass ein gesunder Geist und ein gesunder Körper zusammengehören. Diese Überzeugung schlug sich zum Beispiel in der Darstellung von Göttern als Statuen nieder - aber auch im Bildungssystem. Wer damals an einer Universität Philosophie studiert hat, musste auch Sport machen und im Ringen antreten. Heute mag das widersprüchlich klingen. Philosophie-Studierende auf der Ringermatte? Unwahrscheinlich. Doch es gibt ein lebendes Gegenbeispiel.

Philipp Rohrer hat einen Master in Philosophie, doktoriert in der Neuen Deutschen Literaturwissenschaft an der Uni Basel und: Er ist Trainer beim Ringerclub RC Willisau Lions im Luzerner Hinterland. Der 34-jährige aus dem Schwarzwald trainiert und berät die Athlet*innen in Willisau und arbeitet parallel an seiner Doktorarbeit über die "Ästhetik des Humors". Als er neun Jahre alt war, hat er mit dem Sport angefangen und das Ringen hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Zugleich schlug er auch eine akademische Karriere ein und schreibt viel, zum Beispiel Theaterstücke.

Die Verbindung von geistigen und körperlichen Tätigkeiten mag exotisch klingen. Für Philipp Rohrer ist sie ganz normal - "ich kannte es nie anders."

Im Gespräch erzählt er, was ihm das Philosophie-Studium für die Tätigkeit als Ringertrainer gebracht hat. Aber auch, warum das vorherrschende Nützlichkeitsdenken für die Geisteswissenschaften schädlich ist. Und natürlich: Wie er damit umgeht, wenn junge Athleten seine Ratschläge nicht befolgen wollen.

Philipp Rohrer, Ringertrainer, Philosoph, und Doktorand im "Gspröchsstoff"-Podcast:

Zweites Bild: rrhergiswil.ch

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