Ein Rein- und Rauszoomen in die Beziehungen, die wir führen.
POPSTAR PAPA geht von der Kind-Eltern Beziehung zwischen Anton Kuzema und seinem Vater aus. Dort macht sie noch lange nicht halt, sondern erforscht von da aus Beziehungen in einem allgemeineren Sinne. Eine Feststellung von Hannah Nagel, Regisseurin, und Anton Kuzema, Performer, ist, dass Eltern-Kind-Beziehungen oft geprägt von Distanz sind.
Der Generationenunterschied lassen uns politische Themen wie Gender, Kultur oder Familienwerte und anders wahrnehmen als es unsere Eltern oder eines Tages vielleicht unsere Kinder tun. Gerade in einer linken Bubble, die stark politisiert ist, fällt es schwer, diese unterschiedlichen Wahrnehmungen zu differenzieren, und darüber hinwegzublicken.
Für POPSTAR PAPA wählen Anton Kuzema und Hannah Nagel einen liebevollen Ton. Das Stück ist die Suchbewegung nach einer gemeinsamen Sprache innerhalb von Beziehungen, die Reibungen und Lücken enthalten. Es beginnt ein emphatisches Tasten, ein Annähern trotz Schwierigkeiten. Eine Gratwanderung: wie können wir uns in Personen hineinversetzen, ihre unterschiedliche Sozialisierung annehmen? Und wo hat dieser Versuch nach Verständnis eine Grenze?
Sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen, hat auch eine grosse politische Bedeutung. Einander zuhören, die wahrgenommenen Distanzen annehmen und darüber sprechen. Problematiken benennen, und gemeinsam daran arbeiten. Das ist ein politischer Umgang, der für mich zugegebenermassen etwas utopisch klingt. In einer einzelnen Beziehung, beispielsweise zwischen einem Kind und dessen Eltern, ist ein Schritt in diese Richtung direkt viel besser vorstellbar. "Familie ist im Kleinen eigentlich die Gesellschaft", meint Hannah Nagel dazu.
So macht POPSTAR PAPA uns bewusst: Auch wenn wir uns eine von Care geprägte Gesellschaft wünschen, können wir selbst bestimmen, wie und für wen wir sorgen. Die Gestaltung unserer Beziehungen kann zu einem politischen Lernfeld werden.
POPSTAR PAPA wird im Rahmen der Tankstellenbühne aufgeführt, zusammen mit Giusy Fanaros Performance Soon Enough und der Auseinandersetzung What is the opposite of penetration?, performt von Naira Ramos und Laura Jana Luterbach. Lies hier mehr zu Circlusion!
An folgenden Daten kannst du die drei Stücke sehen:
02.05., 03.05., Südpol Luzern, 10.05., Theater im Burgbachkeller Zug, 17.05., Chäslager Stans.