Von Donnerstag bis Sonntag kamen in Bern 200 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren für die Eidgenössische Jugendsession zusammen. Sie brachten Ideen ein, debattierten und entwickelten Forderungen an die nationale Politik. Die Eidgenössische Jugendsession zählt zu den wichtigsten Plattformen für junge Menschen, um auf Bundesebene politisch mitbestimmen zu können. Celine war mit dabei und hat spannende Eindrücke gesammelt.
In der neusten Sendung Krass Politic, berichten wir dir ausführlich vom Event, haben interessante Interviews und stellen einige der Forderungen vor.
Was ist die Eidgenössische Jugendsession?
Die Eidgenössische Jugendsession gibt es seit 1991 und sie wird seit 1993 jedes Jahr durchgeführt. Während vier Tagen erhalten rund 200 Jugendliche aus der ganzen Schweiz kostenlos die Möglichkeit, die nationale Politik aktiv mitzugestalten. Sie können in einem ungezwungenen Rahmen die Funktionsweise der Politik kennenlernen und politische Meinungsbildung selbst erleben.
Kern der Jugendsession sind die Arbeitsgruppen. In diesen diskutieren die Jugendlichen zu einem bestimmten Thema mit dem Ziel, eine konkrete Forderung für die nationale Politik zu erarbeiten, sei es in Form einer Petition, einer Projektidee oder eines Statements. Der Prozess wird von Expert*innen begleitet. Zudem besuchen nationale Politiker*innen die Gruppen und unterstützen sie dabei, Forderungen zu entwickeln, die politisch auch tatsächlich anschlussfähig sind. Diese Forderungen geben den Jugendlichen die Möglichkeit, aktiv am politischen Leben teilzunehmen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.
Die diesjährigen Themen der Jugendsession waren: Finanzplatz Schweiz, Personenfreizügigkeit, Digital Governance, Neutralität, Bildungspolitik, Chancengleichheit, sexuelle Gesundheit und assistierter Suizid.
Nachdem die Arbeitsgruppen ihre Forderungen konkretisiert haben, beginnt die Zeit, in der sie die Möglichkeit haben, Änderungsanträge zu den Forderungen der anderen Gruppen zu formulieren. Am Sonntag wird dann im Bundeshaus an den üblichen Plätzen unserer Nationalrät*innen, über die Forderungen abgestimmt. Dieses Jahr wurden 11 von 12 der Forderungen angenommen. Alle Forderungen der Eidgenössischen Jugendsession kannst du hier nachlesen.
Das Forum
Das Forum der Eidgenössischen Jugendsession ist eine freiwillige Lobbygruppe, die versucht, die Forderungen der Jugendsession im Parlament einzubringen. Dafür fährt das Forum meist einmal pro Session nach Bern und tauscht sich dort mit Parlamentarier*innen aus. Teilweise werden auch direkt Motionen für Parlamentarier*innen formuliert.
Ein Mitglied des Forums äussert sich im Interview sehr positiv über diese Begegnungen. Sie meint, dass sie als junge Menschen ernst genommen werden und viele Politiker*innen es schätzen, dass sie sich bereits in jungen Jahren für Politik engagieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch die Forderungen, die aus der Jugendsession mitgebracht werden, im gleichen Umfang ernst genommen werden. Oft finden die Anliegen vor allem dann Beachtung, wenn sie sowieso bereits den Ideen von Parlamentarier*innen entsprechen. In solchen Fällen kann die Jugendsession mit ihren Forderungen ein unterstützender Faktor sein, um diese Anliegen weiter voranzubringen.
Motivation und Highlights der Jugendlichen
«Ich finde es super toll, dass Jugendliche auch etwas in der Politik zu sagen haben, weil es ist ja unsere Zukunft und generell Diskussionen zwischen verschiedenen Meinungen stärkt die Demokratie»
«Im Bundeshaus an der Stelle der Nationalrät*innen mitzudebattieren bleibt sicherlich am meisten in Erinnerung und motiviert mich auch dazu, selbst mehr in der Politik zu machen»
«Menschen müssen miteinander reden, um gemeinsame Lösungen zu finden und nur so können wir eine erfolgreiche Zukunft haben»
«Ich interessiere mich für Politik, weil Politik ist alles, alles ist politisch»
Hier kannst du das Plenum im Bundeshaus mit allen Reden und Abstimmungen nachschauen.