Krass Politic

Postwachstum - Die Lösung?

Wenn man das erste Mal ein Interview von Niko Paech hört, fühlt es sich wie ein Schlag in die Fresse an. Der weltberühmte Ökonom stellt so ziemlich vieles in Frage, was wir als «nachhaltig» betrachten. Die Änderungen, welche er in unserer Gesellschaft als nötig betrachtet, sind kaum zu vergleichen mit den Bestrebungen der aktuellen Klimapolitik. Ein Gespräch mit Niko Paech mag sich zwar wie ein Schlag anfühlen, doch es ist ein liebevoller Schlag.

Klimakrise «Outside the Box» 

Wir haben Paech tatsächlich vors Mikrofon gekriegt. Beziehungsweise vor den Computer.

Unser Interview mit Paech ist das erste einer Mini-Serie im Krass Politic. Wir machen uns auf die Suche nach Denkanstössen, welche den Klimawandel betreffen. Schluss mit Detail-Diskussionen über Strohhalme oder Recycling, wir suchen nach Ideen, welche «Outside the Box» sind. Wie könnte sich die Gesellschaft verändern? Wie könnte sich die Politik verändern? Wie könnte sich die Wirtschaft verändern? Wir suchen nach Überlegungen, welche wir bisher nicht wirklich auf dem Radar hatten. Das heisst nicht, dass wir alles fressen, was uns die interviewten Personen erzählen werden. Es heisst, dass wir uns bewusst auf diese Ideen einlassen, ihnen eine Chance geben und diese auch hinterfragen. Am Ende bleibt die Entscheidung bei jeder/jedem von uns, was wir davon mitnehmen und welche Gedanken wir wieder verwerfen.

Gespräch mit Paech 

Paech ist knallhart. Um seine Kritik am jetzigen System und an unserem Denken zu verstehen, ist das Thema der Effizienz zentral.

Dass wir mit Technologie unsere Köpfe aus der Schlinge des Klimawandels ziehen, hält er für ausgeschlossen. Noch nie wurden so viele E-Autos gefahren, Demeter Produkte gekauft und Windräder gebaut und dennoch reagiert der gemessene globale Fussabdruck (und andere Nachhaltigkeitsmassstäbe) nicht im Geringsten darauf. Im Gegenteil – unsere Mobilität und unser Konsum steigen. Was nützt uns ein E-Auto, wenn es ein zusätzliches E-Auto ist? Wir produzieren zwar immer effizienter, doch aufgrund unseres rasant ansteigenden Konsums bringt das der Umwelt genau gar nichts.

(Falls es dich interessiert: Der ”Rebound Effekt” ist einer dieser Mechanismen, auf welchen Postwachstumsökonom*innen häufig verweisen). 

Um ein tatsächlich nachhaltiges Leben zu führen, müssten wir uns vom wirtschaftlichen Wachstum entfernen. Doch wie soll das gehen?

Niko Paech hat einige Vorschläge entworfen:

Wir müssten unseren Konsum im grossen Stil zurückfahren. Weniger Mobilität, mehr Gegenstände teilen und... *trommelwirbel*… weniger arbeiten! - Genau. Denn wenn wir weniger konsumieren, müssen wir auch weniger produzieren und brauchen weniger Lohn. Tönt utopisch? Dann hör dir die Sendung (oder das volle Interview) unten an, um zu erfahren, welche Argumente in Paechs Augen stark dafürsprechen.

Hunger auf mehr? Hier das Interview in voller Länge:


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